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Seminarplanung in 6 Schritten
Grob können wir die Seminarplanung in sechs wichtige Schritte gliedern. Daran halte ich mich gern bei dem Grobkonzept für die Planung von Seminaren für Citrusthinking. Im Laufe der letzten Jahre habe ich mir auch eine Seminar Toolbox angelegt und im Beitrag Seminar App’s könnt ihr nachlesen, welche Erfahrungen ich mit diversen digitalen Tools gemacht habe.
Die Checkliste steht als Anhang per PDF an diesem Beitrag – Seminarplanung in 6 Schritten – zum Download bereit. Vorab; Wenn ihr ein Seminar plant: Denkt bitte an die immer wiederkehrende wichtige Frage: Was macht ein Seminar erfolgreich?
Was macht ein gutes Seminar aus
Die Grundbedingung für ein Seminar ist, dass die Teilnehmer offen an die Sache und an das Seminar- Thema rangehen, somit können die Teilnehmer auch möglichst viele Informationen und persönliche Impulse, rund um das Seminarthema mitnehmen. Damit die Teilnehmer offen an das Seminarthema ran gehen, ist es wichtig, dass die Teilnehmer wissen, was auf sie zu kommt. Wer das Seminar leitet und führt und welches KnowHow der Seminarleiter besitzt. Doch nicht nur die fachlichen Voraussetzung möchten die Teilnehmer kennen, sondern eben auch die SoftSkills. Aus Erfahrungen her, haben die Teilnehmer schon bestimmte Fragen parat, welche vorab eben auch nicht dokumentiert wurden, welche auch durch das intensivieren des Themas entstehen und der Teilnehmer sich trauen sollte, diese Antworten einfordern zu können.
Persönlich, versetze ich mich bei den jeweiligen Seminar Vorbereitungen in alle erdenklich möglichen Fragen und in den bisherigen Wissensschatz der Teilnehmer. Um die Teilnehmer für das Seminar gut vorzubereiten, ist es unabdingbar den Teilnehmern das Konzept vorab zu unterbreiten. Somit wissen die Seminarteilnehmer, was auf sie zu kommt. Ein erfolgreiches Seminar ist ein Zusammenspiel zwischen einem guten Trainer, der es versteht, die Teilnehmer abzuholen und einer hohen Aufnahmebereitschaft und Offenheit der Teilnehmer.
Seminar Schritt für Schritt planen
Schritt 1: Auftragsklärung
- Offenes Seminar, mit wiederholenden festen Terminen?
- Internes Seminar in einem Unternehmen?
- Seminar für fachlich Interessierte und Netzwerk?
- Seminar als Bildungsveranstaltung?
- Was ist der inhaltliche Schwerpunkt?
- Warum findet diese Maßnahme des Seminars statt?
- Ist die Bildungsmaßnahme Teil eines umfangreichen Qualifizierungsprozesses?
- Wenn ja: Was sind die übergeordneten Ziele?
- Welche Maßnahmen sind vorangegangen, welche folgen?
- Was sind die Inhalte/Ziele der einzelnen (anderen) Seminare?
- Ist dieses oder ein ähnliches Seminar schon einmal gelaufen?
- Wenn ja: Wie waren Ziele, Ablauf, Inhalte und Resultate?
- Klärung des Kontextes: Wer beauftragt das Seminar?
- Welche typischen „Gepflogenheiten“ und Umgangsformen gibt es?
- Wer werden die Seminarteilnehmer sein? (Zielgruppe: Unternehmer, Führungskräfte, Mitarbeiter)
- Wer sind die Themeninteressierten?
- Welche Ziele verfolgen die Teilnehmer?
- Welche Motivation steckt hinter der Teilnahme des Seminars?
Klärung von Fragen von den Teilnehmern
- Wie viele TeilnehmerInnen sind zu erwarten/angemeldet?
- Was bringen sie mit? Mit welchen Erwartungen kommen die TeilnehmerInnen?
- Welche Vorkenntnisse und Vorerfahrungen haben die TeilnehmerInnen?
- Was sind ihre aktuellen Aufgaben und Arbeitsfelder?
- Was wissen die TeilnehmerInnen bereits über das Ziel des Seminars und die TrainerInnen?
- Welche Vorerfahrung haben die TeilnehmerInnen mit dem geplanten methodischen Arbeiten?
- Was erwarten sich die TeilnehmerInnen vom Besuch des Seminars?
- Nehmen die TeilnehmerInnen freiwillig teil, oder werden sie geschickt?
- Wie schaut die konkrete Zusammensetzung der Gruppe aus? Wie gut kennen sich die TeilnehmerInnen?
- Welche informellen Rollen und Hierarchien gibt es in den Gruppen? (z.B. Vorgesetzte/r und MitarbeiterInnen unter den TeilnehmerInnen)
- Welche latenten und offenen Konflikte sind zu erwarten/könnten auftreten?
Vor einem Seminar bei und von Citrusthinking erhalten die Teilnehmer im Einzelnen, ein Seminarfragen Formular. Dieses ist nicht nur wichtig für den Seminarleiter, sondern fordert den Seminarteilnehmer indirekt vor dem Seminar auf, sich mit den bevorstehenden Seminarthemen auseinander zusetzen.
Schritt 2: Grobplanung
Seminarorganisation
- Wo genau wird das Seminar stattfinden?
- Sind die Räume inkl. Zusatzräume und Ausstattung für die methodische Umsetzung geeignet?
- Wer übernimmt die Seminarorganisation?
- Welche Infrastruktur kann genutzt werden? (Verpflegung, Gemeinschaftsräume, Bibliothek)
- Wer verfasst der Ausschreibungstexte?
- Bewerben der Bildungsveranstaltung
- Welche Zeitvorgaben (Anmeldefristen) sind zu beachten?
- Klärung der vertraglichen Rahmenbedingungen für Trainerin
Zuständigkeiten
- Wer ist die AnsprechpartnerIn für inhaltliche Fragen?
- Wer ist die AnsprechpartnerIn für organisatorische Fragen?
- Klärung: Wer übernimmt Administration der Anmeldungen?
- Wer nimmt, wann mit den TeilnehmerInnen Kontakt auf?
- Trainiere ich alleine oder im Team?
- Rollenklärung und Erwartungen im Team klären
- Wer kann bei der Vorbereitung der Materialien (Kopien) unterstützen?
Grobplanung
- Was sind die genauen Lernziele?
- Wie lassen sich diese konkretisieren?
- Was bedeuten diese für die Umsetzung des Seminars?
- Sind die Lernziele erreichbar?
- Was sind die wichtigsten Lerninhalte?
- Decken sich diese mit meinem Fachwissen? Fühle ich mich sattelfest oder brauche ich Vertiefung/Unterstützung?
- Tragen die Lerninhalte zum Erreichen der Lernziele bei? Stimmen diese überein?
- Ist es realistisch die geplanten Inhalte zu vermitteln im vorgegebenen Zeitrahmen zu vermitteln? Wo kann/darf ich reduzieren? Was ist besonders wichtig?
- Was sind die wichtigsten Themen?
- Gibt es bestehende Unterlagen?
- Wie kann ich diesen Themenüberblick in einen groben Zeitplan (1 Überthema pro Seminareinheit) übersetzen?
- Wie ist der logische Ablauf: Was kommt zuerst? Was später?
- Wo braucht es Raum für Wiederholung und Praxistransfer?
Schritt 3: Feinplanung
Planung der einzelnen Seminarsequenzen
- Wie leite ich das Seminarthema ein?
- Kann ich die zentrale Botschaft in einer Geschichte vermitteln?
- Was sind die zentralen Inhalte? Wie mache ich diese sichtbar (z.B. Flipcharts)?
- Welches Vorwissen ist vorhanden?
- Kann ich TeilnehmerInnen zum Teilen ihres Vorwissens einladen?
- Wie kann ich am besten an das Vorwissen der TeilnehmerInnen anknüpfen und dieses erweitern?
- Welche Methoden und Werkzeuge fallen mir ein, (Brainstorming und/ oder Blick in die Lexikon Seminar Sammlung von Citrusthinking
- Welche Methoden unterstützt die Vermittlung der Lerninhalte am besten?
- Wo platziere ich diese Methode im Seminarablauf?
- Welche Gruppenkonstellation ist für die jeweilige Einheit sinnvoll?
- Gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit (Tandems, 3-Gruppe, halbe Gruppe)?
- Soll die Gruppeneinteilung frei gewählt oder von mir vorgegeben werden?
- Wie abwechslungsreich sind die verwendeten Methoden in Hinblick auf das gesamte Seminar?
- Spreche ich unterschiedliche Lerntypen an?
- Gehe ich auf unterschiedliche Wissensniveaus ein?
- Wo plane ich Aktivierungen? Unterstütze ich bewegtes Lernen?
- Gibt es genügend Gelegenheit das Gelernte auszuprobieren?
- Werden die Inhalte wiederholt? (z.B. Rückblick, Einstieg, …)
- Unterstützen die geplanten Methoden das Erreichen der Lernziele?
- Mindmap zur Seminar- Feinplanung erstellen
Schritt 4: Konkrete Vorbereitung
- Präsentationsmaterial vorbereiten (Flipcharts, Powerpoint)
- Arbeitsaufträge für Gruppenarbeiten etc. vorbereiten
- Arbeitsmaterialien erstellen (z.B. Fallbeispiele, Praxisbeispiele)
- Raumstellungen überlegen und mit Organisationteam absprechen
- Gruppeneinteilungen für jede Einheit überlegen
- Kontakt zu TeilnehmerInnen (Mitzubringen wäre … ?)
- Unterlagen ausdrucken
- Ev. Pausenversorgung klären
Schritt 5: durchführung
Vor dem Eintreffen der Seminar- Teilnehmer
- Diverse Checks wie:
- Sind alle Arbeitsunterlagen korrekt bereitgestellt?
- Sauberkeit der Seminarräume checken
- Sind die Tische und Stühle entsprechend der Planung arrangiert?
- Sind genügend Pin-Wände und Flip-Charts vorhanden?
- Funktionieren die Marker?
- Ist der Raum gelüftet?
- Funktioniert die Technik?
- TeilnehmerInnenliste noch mal durchgehen und Namen einprägen
- Tagesablauf überfliegen
- TeilnehmerInnen – Willkommen heißen
Während des Seminars
- Wie fühlen sich die TeilnehmerInnen?
- Nehmen alle aktiv teil?
- Was kann ich tun, um alle ins Boot zu holen?
- Was ist der rote Faden?
- Wann will ich Diskussionen fördern und zulassen, wann ist es besser diese zu kanalisieren?
- Stimmt der geplanter Ablauf mit den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen überein?
In den Pausen
- Fenster und Türen öffnen/ Lüften
- Wie geht es uns als TrainerInnen-Team?
- Gibt es Bedarf für Einzelgespräche mit TeilnehmerInnen (z.B. inhaltlichen Fragen, Gruppendynamik?)
- Vorbereiten der Materialien für nächste Einheit
- Adaptieren des Raumes
- Sichtbarmachen von Ergebnissen der Lerneinheiten (Flipcharts aufhängen)
- Für eigenes Wohl sorgen, evtl. Auszeit nehmen
Ende des Seminartages
- Reflexion: Was ist gut gelaufen?
- Wie fühlen sich die Seminarteilnehmer?
- Was nicht so gut gelaufen? Warum?
- Braucht es Änderungen? Wie können diese konkret aussehen?
- Konnten die Lernziele erreicht werden? Ist was zu kurz gekommen?
- Wo können noch Lücken gefüllt werden?
Schritt 6: Nachbereitung
- Interne Nachbesprechung oder ggf. Reflexion im Team
- Aktualisieren und Anpassen der Seminarplanung für weitere Durchführung
- Erstellen und versenden des Flipchart-Protokolls
- Versprochene Zusatzmaterialien zur Verfügung stellen (z.B. Lernplattform)
- Versenden der Evaluierungsbögen
- Bei offenen Seminaren: Nachbesprechung mit BildungexpertInnen und/oder Auftraggeberinnen
- Bei internen Seminaren: Kontaktaufnahme zu Teilnehmern per Email
- Rücksprache halten über ggf. Fragen oder anliegen
- Feedback einholen und Referenzen
Seminarplanung 6 Schritte
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