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Selbstwert - Das Epizentrum

Das Selbstwert bildet den Hotspot – Das Epizentrum – unserer Persönlichkeit. Dieses Zentrum kann man sich vorstellen, wie eine Hauptzentrale. Diese geräumige Hauptzentrale steuert – größtenteils unbewusst – wie eine Art innere Programmierung unsere Wahrnehmung, Gefühle, Gedanken und Handlungen.

Aber was meinen wir nun genau, wenn wir von – Selbstwertgefühl – sprechen.

Eine bis heute greifende Interpretation des Selbstwertgefühls lieferte bereite Ende des 19. Jahrhunderts William James, Mitbegründer der Psychologie, die in etwa so lautet: 

Je kleiner der Unterschied ist zwischen dem Idealbild von uns selbst und dem Realbild, also zwischen “So wäre ich gern! und “So bin ich tatsächlich”, desto stabiler ist unser Selbstwertgefühl.”

Kurzum: Wenn unsere Haltung sich selbst gegenüber grob mit dem Satz “Ich bin gut so wie ich bin” zusammengefasst werden kann, wir wohl gesonnen auf uns selbst blicken und uns als wertvoll wahrnehmen, dann können wir von einem sicheren Selbstwert sprechen.

Ein Mensch mit einem gesunden Selbstwertgefühl, ist sich nicht nur seiner Stärken und Schwächen bewusst – er steht zu diesen und versteht diese im großen und ganzen bewusst. Ihm ist außerdem klar, dass eine Persönlichkeit nicht nur aus Stärken bestehen kann und kann somit mit seinen Schwächen gut auskommen.

Menschen mit einem guten Selbstwertgefühl begegnen dem Leben grundsätzlich gern positiv, mit Beschwingtheit, Zuversicht, Gelassenheit und auch gern mit Neugier. 

Das Selbstwertgefühl gründet auf der subjektiven Wahrnehmung und beschreibt ein Gefühl und nicht eine rationale Bewertung.

Durch Urvertrauen - Selbstwert - Bildnachweis: @Pixabay

Die Freude an den eigenen Fähigkeiten

Ein Mensch mit einem guten und stabilen Selbstwertgefühl hat früh in seinem Leben eine ganz wesentliche Erfahrung machen dürfen: In erlebten und gefühlten Erfahrungen, welche sein Leben prägen: Sich selbst zu vertrauen. In Menschen, welche über ein sicheres Selbstwert verfügen, wurzelt Urvertrauen, weshalb sie sich auf einer tiefen Ebene seines Bewusstseins selbst zutrauen, das Leben mit seinen Höhen und Tiefen zu bewältigen. Das Bewusstsein, die eigenen Fähigkeiten zu kennen, löst Freude aus und kann in den entscheidenden Momenten – Halt und Zuversicht geben. 

Sollte das Schicksal dem Menschlein dann vor die Füße fallen und ihn in die Zange nehmen, was jeden Mensch leider früher oder später einmal widerfahren wird, so schöpft er aus seinen Ressourcen und wächst oben drein auf seiner persönlichen Ebene an diesen Herausforderungen. 

Jene, welche an den eigenen Fähigkeiten und Leistungen wachsen können, zeichnet das Charakteristikum für ein gesundes Selbstwertgefühl aus. Dagegen ist die Unfähigkeit, eigene Erfolge anzuerkennen und sich selbst wertzuschätzen, ein Hinweis auf ein gestörtes Selbstwertgefühl.

Dunedin - Studie: Selbstwertgefühl

Ein hohes Selbstwertgefühl pusht den Erfolg in Beruf und Partnerschaft. Diese Aussage wird in zwei Studien eindrucksvoll belegt: Zum einen in der angesehenen Dunedin – Studie, in der 1000 Personen, die in den Jahren 1972 und 1973 in der neuseeländischen Stadt Dunedin zur Welt kamen, in regelmäßigenen Abständen umfassend untersucht und über die Jahre hinweg zu einem Selbstwertgefühl befragt wurden, zum anderen hat der Entwicklungspsychologe Ulrich Orth (Universität Bern) mehrere Studien zum Thema veröffentlicht; “Self-Esteem Development Across the Life Span: A Longitudial Study With a Large Sample From Germany”. So sind Menschen mit einem gut ausgestattenten Selbstwertgefühl beruflich erfolgreicher als Selbstzweifler. Auf selbst ernannte Loser blickt bekanntlich niemand mit Wohlwollen.

Leistungsgesellschaft. Liebe und das Selbstwertgefühl

In einer modernen Leistungsgesellschaft kommen vor allem jene voran, die frei von jeglicher Überheblichkeit von sich überzeugt sind und sich entsprechend überzeugend präsentieren können. Auch in der Liebe punktet der “Selbstwertmensch”. Die Formel ist denkbar einfach: Wer selbst Geschmack an sich findet, den finden auch andere zum Anbeißen.” Hingegen führen Menschen, die mit sich selbst grollen, meist auch verdrossene Beziehungen. Das Hochgefühl in der Liebe erhöht wiederum die Selbstzufriedenheit. Eine wahrlich wunderbare engelsgleiche Wechselwirkung … 😉

Entscheidend ist der Grad unseres Selbstwerts

Der Gedanke an Herrn “Held” … Warum landet Herr Held nach minimaler Einstiegszeit im Matrix Konzern den Elevator Pitch und steigt selbstbewusst in die Chefetage auf, während Herr “Eule” noch immer artig auf seinem durchgesessenen Stammplatz in der Kundenakquise hockt. Wieso strahlt Vanessa auch im Lümmel Dress – Grazie – aus, während Melanies Gegenwart so viel Aufmerksamkeit erzeugt, wie die Anwesenheit von frei schwebenden Mikroben? Woran liegt es, dass sich Thilo konstant auf Liebes- Flughöhe mit seiner Auserwählten befindet, während Matthias nach kurzer Zweisamkeit panisch das Beziehungsfeld räumt?

Drei vermeintlich völlig unzusammenhängende Situationen, die bei näherer Betrachtung alle so dicht beisammen hängen wie “Mensch, Natura und Kosmos”.

Ob unser Leben glückt, ob unsere Vorhaben gelingen, hängt entscheidend vom Grad unseres Selbstwertgefühls ab! Ein hohes Selbstwertgefühl bringt uns beruflich, wie auch im Privatleben viele Vorteile. Der Stellenwert des Selbstwertgefühls in unserem Leben kann auf unzähligen Ebenen nicht genug gewürdigt werden. 

Gene und frühkindliche Erfahrungen prägen unser Selbstwert

Nun fragt man sich warum der eine von uns mit einer “LoveMySelf – Matrix” gesegnet ist, während der Andere mit einer “Loser” – Programmierung durchs Leben geht?

Aus wissenschaftlicher Sicht besteht Einigkeit: Neben frühkindlichen Erfahrungen bestimmen ebenfalls unsere Gene, wie wir uns selbst bewerten. Mit unserem Erbgut bekommen wir eine Reihe an Persönlichkeitsmerkmalen im wahrsten Wortsinn mit in die Wiege gelegt: “Resilienz” lautet aktuell das Zauberwort. Resilienz geht seit ca. 2020 “Viral”.

Ebenfalls in unseren Genen angelegt sind auch unsere Sensibilität und unsere Angstbereitschaft und diese bestimmen mit darüber, wie sich unser Selbstwertgefühl entwickelt. Diesbezüglich überrascht es kaum, dass ein extrovertierter Mensch per se in Puncto Selbstwertgefühl, einen Spritzer Oberwasser gegenüber einem Introvertierten hat. Selbstverständlich: “Extros” sind kontaktfreudiger, weltoffener und energetischer, als “Intro’s”. Jedoch Intro’s haben selbstverständlich auch andere Vorzüge – Welche eben nur auf dem ersten Blick schwerer zu erkennen sind.

Die elterliche Prägung wird als noch bedeutsamer beurteilt, als unser Erbgut. Unser Selbstwertgefühl wird nämlich zu einem Großteil von inneren Mustern bestimmt, die wir früher in unserer Kindheit erworben haben. Relevant ist hier vor allem die sensible Phase der ersten sechs Lebensjahre, in denen die wahrgenommenen Reize des Kindes zu Verknüpfungen der neuronalen Netze führen.

Ja! Ich bin es wert, dass man sich fürsorglich um mich kümmert!

Wenn wir das Licht der Welt erblicken, ist unser Gehirn nur zu circa 25 Prozent ausgebildet. Hinsichtlich unserer – Hardware -, also in Bezug auf die funktionalen Eigenschaften wie der Struktur des Nervensystems, stellt unser Gehirn bei unserer Geburt ein großes Spektrum an Möglichkeiten bereit. Wie sich unsere Software, also unsere Gedanken und Gefühle, jedoch letztlich formatiert hängt stark davon ab, welche Erfahrungen wir in den ersten sechs Lebensjahren machen. Erfüllen die Eltern einfühlsam und liebevoll die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse des Kindes, so entwickelt der Bub oder das Madel mit hoher Wahrscheinlichkeit die Vorstellung: Ja! Ich bin es wert, dass man sich fürsorglich um mich kümmert! In solch einem Biotop ist die Chance auf gedeihende Selbstwertgefühle enorm groß!

Missglück es den Eltern hingegen, aus was für Gründen auch immer – ihren Nachwuchs das Gefühl bedingungsloser Liebe zu geben, werden hier die Weichen für eine ungünstige Entwicklung gestellt. (Ich bin es nicht wert, dass … ) Die Wirkung der frühen Kindheitseinflüsse sind aber Gott sei dank nicht in Stein gemeißelt, sondern durchaus veränderbar! Sie können ihre Macht verlieren, sobald wir neue, korrigierende Erfahrungen sammeln.

Die Basis für ein starkes Selbstwertgefühl

Das Urvertrauen und das Gefühl auf dieser Welt willkommen zu sein, sind die Basis für ein starkes Selbstwertgefühl. Menschen, die Urvertrauen entwickelt haben, fühlen auf einer ganz tiefen Ebene ihres Bewusstseins – Vertrauen in sich selbst. Für unser Selbstbewusstsein ist ganz entscheidend, dass wir früh mit genügend Aufmerksamkeit, Herzenswärme und Körperkontakt versorgt wurden – Oder später korrigierend, neu erlernen! Damit sich ein stabiles Selbstwertgefühl entwickelt, muss und sollte ein Kind das Gefühl haben, seine Eltern bzw. Bezugsperson zu “genügen”. Das Vertrauen was Eltern zu ihrem Kind haben, wird zum Selbstwertgefühl.

Welche Auswirkungen hat ein geringes Selbstwertgefühl

Das Epizentrum speist unsere psychischen Ressourcen. In meiner praktizierenden Arbeit als Therapeutin habe ich immer wieder festgestellt, wie zentral das Thema: Selbstbild, eines Menschen für all seine komplexen Beziehungen zu sich selbst und zu seiner Umwelt ist. Es entscheidet darüber, mit welchen Augen der Mensch andere Menschen betrachtet und wie er sich ihnen gegenüber verhält. Wer kein Urvertrauen entwickeln konnte, empfindet wenig inneren Halt. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl wünschen sich stattdessen, dass die anderen ihnen ein Gefühl von Sicherheit, Schutz, Geborgenheit und Heimat vermitteln. Sie suchen nach einer Heimat bei ihrem Partner, ihren Kollegen, im Freundeskreis. Und sie sind stets aufs Neue enttäuscht, wenn die anderen Menschen ihnen bestenfalls sporadisch ein Heimatgefühl vermitteln können. Sie merken nicht, dass sie in der Falle stecken: Wer keine innere Heimat hat, wird sie auch im Außen auch leider nicht finden.

Wie hängen Unsicherheit und ein geringes Selbstwertgefühl zusammen

Menschen mit geringem Selbstwertgefühl verspüren Unsicherheiten in Beruf und haben oft Beziehungsschwierigkeiten. Sie zweifeln immer wieder, ob das Gegenüber, der Partner, die Chefin oder die neue Bekanntschaft sie wirklich mag und ob sie willkommen sind. Ein Beispiel. Wenn jemand über sich denkt „Ich bin nicht gut genug, ich genüge nicht“, dann wird derjenige oder diejenige andere Menschen häufig als überlegen wahrnehmen. Dass er oder sie sich unterlegen fühlt, wird weitreichende Folgen auf die Gestaltung aller Beziehungen haben. Die Angst davor, von anderen Menschen aufgrund der gefühlten Minderwertigkeit abgelehnt zu werden, wird einen großen Raum im Erleben einnehmen und dazu motivieren, viele Dinge zu tun: Einige passen sich beispielsweise zu sehr an und bemühen sich ständig; andere distanzieren sich, um gar nicht erst abgelehnt werden zu können.

Wie kann man das Selbstwertgefühle stärken

An vielen der Erfahrungen und Erlebnisse, die unser Selbstwertgefühl beeinflusst haben, erinnern wir uns als Erwachsene nicht bewusst. In der Verhaltenstherapie sprechen wir von Kindheitsprägungen – im Positiven wie im Negativen – „Das Innere Kind“.  Unser „Inneres Kind“ beeinflusst auf der unbewussten Ebene sehr machtvoll unser Selbstbild, unseren Selbstwert und unsere Wahrnehmung. Es ist zunächst wichtig zu wissen, sich zu verdeutlichen, dass diese innere Programmierung willkürlich ist. Sie stammt von unseren Eltern oder Bezugspersonen und hat nichts mit uns und unserer tatsächlichen Persönlichkeit zu tun!

Der nächste Schritt ist, sich deren inneren Überzeugungen bewusst zu machen, mit denen wir uns fälschlicherweise klein machen. Diese Überzeugungen manifestieren sich in Glaubenssätzen wie „Ich bin zu dumm“, „Ich muss mich mehr anstrengen“ oder „Mich kann man einfach nicht mögen“. Von der Identifikation mit diesen negativen Glaubenssätzen müssen wir uns lösen. Ein Schritt dorthin ist, die Glaubenssätze kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls umzudrehen. Aus „Ich bin ein Nichts“ kann man etwas machen wie „Ich bin wichtig“ oder „Für XYZ bin ich wichtig“.

Verinnerlichte Glaubenssätze und wie ich die Welt sehe

In Abhängigkeit davon, wie ausreichend und bescheiden diese kindlichen Bedürfnisse erfüllt werden, verinnerlichen wir Menschen “Geheime Glaubenssätze”.  Röhr spricht von “Programmen”. Geheim, im Sinne von, weil sie unbewusst sind und entsprechend unbemerkt im Verborgenen wirken. Wir alle haben zentrale Lebensmuster in uns gespeichert, nach denen wir unseren Alltag ausrichten.

Hier sprechen wir von “Glaubenssätze sind wie eine Brille, durch die wir unsere Welt sehen. Es ist wichtig, sich mit seinen manifestierten Glaubenssätzen zu befassen. “Ich genüge (mir) wie ich bin.” oder “Ich darf Fehler machen.” oder “Ich habe ein Recht auf meine eigenen Meinung.” Hingegen negative Glaubenssätze: “Ich bin nicht willkommen.” oder “Ich bin wertlos.”, “Ich bin ein Verlierer.”

Unsere Glaubenssätze sind fest in unserem Gehirn; in unserem “Psychischen Betriebssystem – Das Epizentrum” gespeichert, somit in unserer Persönlichkeit verankert.

Übungen für den Alltag für mehr Selbstbewusstsein

Wie die meisten Softskills können wir auch unser Selbstbewusstsein im Alltag trainieren.

Im Alltag fokussieren wir uns oft zu sehr auf unsere vermeintlichen Schwächen. Wir ängstigen uns vor diesen. Es hilft aber bei allem – in Beziehungen, im Job, bei Zielen – wenn wir uns unserer Stärken und Ressourcen bewusst sind.

Als eine Übung empfehle ich, seine Stärken und Ressourcen auf ein Blatt Papier aufzuschreiben. Zu den Stärken zählen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften wie etwa Mut, Humor, Treue, Kreativität oder Neugierde. Wenn es einem schwerfällt, sich selbst zu loben, kann man sich vorstellen, was Freunde und Bekannte Positives über einen sagen würden. Das Papier bleibt dann mindestens 7 Tage am Arbeitsplatz liegen – Denn über 7 Tage werde Sie mit Sicherheit viele Stärken an sich selbst erkennen. Des Weiteren empfehle ich auch, die Familie, den BestBuddy, die Liebste oder den Lieblingskollegen miteinzubeziehen und um eine ehrliche Antwort zu bitten: Welche Stärken siehst du in mir?

Als Nächstes werden die Ressourcen ermittelt: Welche Dinge geben Halt und innere Ruhe? Sind es der Job oder die Natur, Musik, Lesen oder Sport? Oder das Zusammensein mit Familie und Freunden? Auch diese Kraftquellen kann man auf das Blatt Papier schreiben. Diesen Reminder sollte man sich so aufhängen oder platzieren, dass man ihn im Alltag immer wieder sieht und sich ins Gedächtnis ruft, was den Selbstwert stärkt und ausmacht.

Selbstwert – Das Epizentrum

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Die intellektuelle Flucht vor dem Fühlen

In der psychotherapeutischen Arbeit begegnen wir häufig dem Phänomen der Intellektualisierung – einer kognitiven Abwehrstrategie, bei der emotionales Erleben in rationale Kategorien transformiert wird. Was auf den ersten Blick wie tiefgehende Einsicht erscheint, kann sich in der therapeutischen Dynamik als subtiler Schutzmechanismus entpuppen.

Diese Form der Abwehr ist besonders verbreitet bei hochreflektierten, bildungsnahen Klient:innen, bei denen emotionale Verletzlichkeit mit Kontrollverlust assoziiert wird. Die Sprache wird dabei zum Schutzschild, der Körper zur leeren Bühne – unbespielt, unberührt, aber voller unausgedrückter Botschaften.

Intellektualisierung als psychodynamische Abwehr

In der psychoanalytischen Theorie zählt die Intellektualisierung zu den sogenannten reiferen Abwehrmechanismen, die weniger destruktiv wirken als etwa Verdrängung oder Projektion. Dennoch kann sie den therapeutischen Prozess blockieren – vor allem dann, wenn sie zur Vermeidung tiefgreifender affektiver Prozesse dient.

Typische Sätze wie:

  • „Ich verstehe genau, warum ich so reagiere – das hat mit meiner frühen Bindung zu tun.“
  • „Das ist ein klassischer Mechanismus meines inneren Kritikers.“

… mögen auf den ersten Blick ressourcenorientiert wirken, verhindern jedoch oft die emotionale Integration des Erlebten.

Hier wird der Körper zum Schlüssel – und zur Einladung, das Gespräch mit sich selbst auf eine tiefere Ebene zu führen.

Körperorientiertes Arbeiten:

Vom Verstehen zum Spüren

Der Körper ist nicht nur Träger von Symptomen – er ist Ausdrucksort unbewusster Prozesse. In körperorientierten Verfahren (z. B. Focusing nach Gendlin, körperpsychotherapeutische Ansätze, achtsamkeitsbasierte Methoden) wird das somatische Erleben zur Ressource für therapeutische Erkenntnis.

Die zentrale Leitfrage in der Sitzung lautet nicht mehr:

  • „Was denken Sie darüber?“,
sondern:
  • „Was spüren Sie, wenn Sie das sagen?“

Diese Verschiebung vom Kognitiven ins Sensorische eröffnet neue Erlebnisräume – oft jenseits sprachlicher Kontrolle. Die therapeutische Beziehung fungiert dabei als sicherer Container für das, was sich zeigt – manchmal zittrig, manchmal schmerzhaft, immer lebendig.

Praxisbeispiel: Eine Übung zur Erdung und Affektwahrnehmung

Übung: „Die körperliche Spur der Emotion“
Dauer: ca. 10–15 Minuten, geeignet für Einzelsitzungen

Ziel: Förderung der Affektwahrnehmung und Unterbrechung intellektualisierender Muster.

Ablauf:

  1. Einstieg mit AchtsamkeitBitten Sie die Klient:in, für einen Moment die Augen zu schließen und drei bewusste Atemzüge zu nehmen. Aufmerksamkeit auf die Sitzfläche, die Füße am Boden, die Atmung im Bauch.
  2. Aktuelle Emotion benennen: „Wenn Sie an das Thema denken, das Sie gerade beschäftigt – welche Emotion ist im Vordergrund?“  – (z. B. Wut, Angst, Traurigkeit, Scham)
  3. Körperliche Verortung: „Wo in Ihrem Körper spüren Sie diese Emotion am deutlichsten? Gibt es Druck, Wärme, Enge, Kälte, Bewegung?“
  4. Spüren ohne Analyse: „Bleiben Sie einen Moment bei diesem Gefühl, ohne es zu verändern. Einfach nur wahrnehmen.“
  5. Verbalisierung: „Wenn dieses Körpergefühl sprechen könnte – was würde es sagen?“ – (hier entsteht oft ein affektives Narrativ, das tiefer reicht als die intellektuelle Beschreibung)
  6. Integration: „Wie verändert sich Ihre Wahrnehmung, wenn Sie sich dem Gefühl auf diese Weise zuwenden?“

Hinweis für die Praxis:
Diese Übung kann in frühen Therapiephasen gut zur affektiven Erdung und Sensibilisierung beitragen. Wichtig ist ein wohlwollender, nicht-drängender Rahmen und ein stabiler therapeutischer Kontakt.

Literaturhinweis

Für vertiefende theoretische Grundlagen und praktische Anleitungen empfehle ich:

Gendlin, E. T. (1997): Focusing. Der Stimme des Körpers folgen. München: Kösel.
Ein Klassiker der körperorientierten Selbstwahrnehmung mit hoher Anschlussfähigkeit an psychodynamische Praxis.

Weitere relevante Werke:

Van der Kolk, B. (2015): The Body Keeps the Score

Marlock, G., Weiss, H. et al. (Hg.) (2006): Handbuch der Körperpsychotherapie

Ogden, P. et al. (2006): Trauma and the Body – A Sensorimotor Approach to Psychotherapy

Fühlen lernen; Wo denken nicht wieterführt

Intellektualisierung ist eine ehrbare Kunst – doch echte Veränderung geschieht, wenn das Wissen ins Fühlen sinkt. Der Körper zeigt uns, was der Kopf oft nicht weiß. Und manchmal ist genau das der Beginn von Heilung.

Intellektualisierung

person standing on grass field while opening hands

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Freiheit, ist eines der bedeutenden Begriffserklärungen, mit den unterschiedlichsten Ausgangspunkten. Für Freiheit, hat wohl jeder Menschen seine ganz eigenen Worte, Vorstellungen, Wünsche und Ziele. Denn nährt die Erklärung Freiheit nicht nur den jeweiligen IST Zustand, fließen die Vergangenheit mit einem hohen Stellenwert, in die jeweilige Definition von Freiheit.

Laut Wikipedia, ist der Begriff Freiheit ein Zustand, in dem ein Individuum frei von bestimmten persönlichen und gesellschaftlichen, als Zwang oder Last empfundene Bindung oder Verpflichtung, unabhängig und ist und fühlt sich in seinen Entscheidungen nicht eingeschränkt.

Je nachdem, in welchen Land, unter welchen Umständen, mit welchen finanziellen Background, in welcher Zeit der Mensch aufgewachsen ist, wird es verschiedene Definitionen von Freiheit geben.

So auch assoziiere ich Freiheit, als Geborene zum Ende hin der Siebziger in der Nähe von Dresden, mit hoher Priorität die Meinungsfreiheit, die Freiheit mich geistig frei entwickeln zu können und die Freiheit reisen zu können, wann und wohin auch immer mich das Herz trägt. Für meine Mutter bedeutete damals Freiheit, Flucht.

Die Bewohner von Nordkorea unterliegen noch heute den strengen Kontrollen ihres totalitäres Regimes. Auch dort ist die persönliche Freiheit stark eingeschränkt. Flucht? So gut wie unmöglich. Wer es trotzdem riskiert bringt damit auch seine Familie in Lebensgefahr.

Für einen besten Freund, bedeutet wohl Freiheit heute etwas ganz anderes, als vor zehn Jahren. Die Freiheit wieder gehen zu können, wann und wohin er möchte, bedingt durch einen Motorradunfall, welcher sein ganzes Leben veränderte.

Ein Stadtbewohner in New York hat andere Regeln zu befolgen, als ein Bewohner einer Landgemeinde in Bayern. Für den New Yorker, ist es ein großes Gefühl von Freiheit, wenn er mal die Stadt verlässt und nicht einen andauernden Geräuschpegel von Autolärm, Taxis, Aufzügen, U-Bahnen und Massen von Menschen ausgeliefert sein zu müssen.

Der, jener der auf dem Lande in Bayern lebende hingegen, erfreut sich der Unbekanntheit in der Münchner Stadt, wenn er endlich mal den Blicke und Redereien der Dorfdamen und Herrschaften entkommen kann. Einfach mal durch die Innenstadt flanieren kann, dort wo ihn niemand kennt, da die ansässigen Dorfklatschen stets besser informiert sind, als Mark Zuckerberg.

Die einflussreiche Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, der mit seinem Privatjet mal eben nach London fliegt, um dort einen Kaffee zu trinken und eine kleine Shopping Tour mit seiner Liebsten zu drehen, hätte wahrscheinlich gerne die Freiheit, einfach einmal durch die heimische Fußgängerzone zu schlendern, ohne Angst haben zu müssen, verschleppt zu werden. Einfach einmal unbekannt zu bleiben, ist in diesem Falle, ein Inbegriff von Freiheit.

Für mich bedeutet Freiheit inzwischen, mcih beruflich entwicklen zu können, Gedanken und Meinungsfreiheit, auch mir einen Tag frei einteilen zu können. Die Möglichkeit, an andere Orte zu reisen und von unterwegs aus zu arbeiten. Freiheit bedeutet Unabhängigkeit. Losgelöst sein und Entfesselt sein. Die Freiheit, ohne negativen Einflüsse von außen, denken, fühlen und kommunizieren zu können.

Was bedeutet Freiheit für Dich?

Was bedeutet Freiheit für dich?

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Die digitale Eifersucht
Wer kennt es nicht – Das Gefühl von Eifersucht, wenn sie/er am Abend ständig Whatsapp, Signal oder Threema usw. checkt und permanent tippend im Telefon verschwindet und gedanklich meilenweit entfernt erscheint. Ganz hart ist es, wenn sie/er dabei das Handy auf Seite dreht, sodass man wirklich nicht darauf blinzeln kann, während der Tatort läuft.

Der Alltag erscheint durch das Smartphone zunehmend fragmentiert und unsere Aufmerksamkeits- Spanne reduziert sich. Nahezu unaufhaltsam verflechtet sich das analoge Leben mit dem digitalen Leben und es erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir lieben und Beziehungen führen.

Das Smartphone zieht unsere Aufmerksamkeit in den Bann und sorgt immer öfter auch für Eifersucht und Streitigkeiten innerhalb von Beziehungen. Kein Wunder, denn nicht nur alle 11 Minuten verliebt sich ein Single bei “Parship” und wir schauen (um vom Thema: Mr. “Right” Online kennenzulernen anfangs schnellst möglichst wieder weg zu kommen) im Schnitt aller 12 Minuten auf unser Smartphone. Das Wissen sorgt für Unruhe und Unsicherheit in Beziehungen. Für viele auch eine Flucht und eine Art einander aus dem Weg gehen, dort wo einst um die Liebe gekämpft wurde.

Die Lügen zum verbleib am vermeintlichen Sportabend

In diesem Jahr wurde das Handy 50 Jahre alt, doch erst durch die rasante Entwicklung des Smartphones, durch zahlreiche intelligente Apps und die globale Digitalisierung wurden unsere Kommunikationswege nicht nur schneller, sondern auch haptischer und emotionaler. Ich denke da nur an Instagram. Visuell und Haptisch.

Wenn man an die Eifersucht von einst denkt, dann kommen einem schnell ganz klassische stutenbissige Unterhaltungen, Lügen zum verbleib am vermeintlichen Sportabend, ganz krass das Doppelleben und die damit verbundene Vertragsbrüche in den Sinn. Noch im letzten Jahrhundert kamen Affären z. B. durch angebrochene Kondompackungen, andersfarbige Haare im Bett, Knutschflecken an den schönsten Stellen, versteckte Liebesbriefe oder und unbekannte Hotelrechnungen ans Tageslicht.

Heute spielt das Smartphone sowohl bei Anbahnungen, als auch bei der Aufdeckung von partnerschaftlichen Vertragsbrüchen die größte Rolle. Kein Wunder, dass das Smartphone mittlerweile zur intimsten Zone innerhalb einer Partnerschaft zählt.

Ein unbeobachteter Blick auf das Display des Smartphones oder in den Browserverlauf des Partners kann so manche böse Überraschung mit sich bringen. Auch ein verändertes Smartphone – Verhalten innerhalb einer Partnerschaft fördert nicht selten Misstrauen und damit einhergehend auch das Gefühl von Eifersucht.

Was genau ist eigentlich Eifersucht?

Eins ist sicher: Eifersucht ist ein starkes negatives Gefühl, das Menschen im Affekt zu Beziehungstaten bis hin zum Mord treiben oder im Eifersuchtswahn verrückt werden lassen kann. Schauen wir uns dieses mächtige Gefühl einmal näher an, so stellen wir schnell fest, dass hierzu in der Regel eine Triade gehört: eine eifersüchtige Person, die darunter leidet, etwas nicht zu bekommen, was sie aber glaubt, dass es ihr zustehe.

Eine Bezugsperson, in der Regel eine vertraute Person, mit der eine emotionale Verflechtung besteht: Partner, Freunde, Arbeitskollegen, Eltern, Geschwister, Mitschüler. Und eine dritte Person oder eine Sache, wie Hobby, Beruf, Smartphone, die von der Bezugsperson Ressourcen Sexualität, Emotionen, Geld, Zeit und oder Aufmerksamkeit erhält.

Eifersucht begleitet uns ein Leben lang. Schon kleine Kinder kennen das Gefühl. z.B. wenn Geschwister von den Eltern gefühlt bevorzugt werden. Im Alter lernen wir das Gefühl stärker zu kontrollieren, benutzen Strategien, um es in den Griff zu bekommen, und versuchen, die Rationalität walten zu lassen.

Und dann kommen sie doch, Lebenssituationen, in denen sich unverhofft Eifersucht einstellt, obwohl man sich theoretisch gut darauf vorbereitet hat und versucht, dieses negative Gefühl nicht an sich herankommen zu lassen. So negative und (grausam) sich Eifersucht auch anfühlt, so kommt durch Eifersucht eine überaus wichtige Schutzfunktion hinzu.

Frühwarnsystem eifersucht
Eifersucht ist eine Art Frühwarnprogramm, das besonders in verbindlichen Partnerschaften und während der kräftezehrenden Phase der Kinderaufzucht dazu dient, Ressourcen auf die Familie und die Beziehung zu fokussieren. Sie kann uns aber auch, wenn sie zu überschwänglich und vorallem auch unbegründet ist, innerlich zermürben und als Nebenwirkung zwischenmenschliche Beziehungen zerstören. Besonders Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl machen sich gerne abhängig von dem Verhalten und den Worten ihres Gegenübers. Sie reagieren Eifersüchtig, wenn der Alltag einkehrt und ihnen dann vom Partner nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie im Anfangsstadium der Verliebtheit zuteil wird. Im Vordergrund steht oftmals die Angst vor dem Verlust oder einer Enttäuschung. Besonders Menschen, welche schon einmal schwere Vertrauensbrüche erlebt haben und hinnehmen mussten, reagieren verständlicherweise leichter eifersüchtig als Menschen, die in einer sorgenfreien vertrauten Umgebung aufgewachsen sind.
Smartphone in Sache liebe & Sex
In Sachen Liebe und Sex hat sich, seitdem das Internet und der mobile Zugang über das Smartphone viel verändert. Die Triebe sind dabei mehr und mehr von der Liebe abzukoppeln. Dies ist eigentlich nicht zu überraschend, denn die Liebe und die Triebe sind kein gutes Team. Liebe sucht Nähe, Verbindlichkeit und Beständigkeit. Die Triebe suchen nach Abenteuern, Neugier und Spaß. Dank dem Internet und dem mobilen Zugang über das Smartphone können wir heute Lust auch ohne Partner konsumieren. Die Anzahl von Orgasmen ohne Partner, zumindest ohne verbindlichen Partner, hat in den letzten Jahren enorm zugenommen.

Das Internet ist dabei, die Lust von der Leine zu lassen: Pornos laufen 24 Stunden am Tag in den abenteuerlichsten Genres, mittlerweile in VR-Welten auch in 3D und mit entsprechenden Sex – Toys, die haptischen Reize in Echtzeit übertragen, auch in 4D. Die Grenzen zwischen Pornographie und realen Leben verschmelzen dabei immer mehr.

Der technologische Fortschritt macht es möglich in Madagaska zu sitzen und mit jemanden am Nordpol Sex zu haben. Im Live-Sex-Cam Portalen können wir Regisseure unseres eigenen Pornos werden und dies alles in Echtzeit. Unglaublich, wer hätte das einmal gedacht. Es nutzen Millionen Menschen Portale und Apps auf der Suche nach käuflichen und unverbindlichen sexuellen Kontakten, viele davon in verbindlichen Beziehungen lebend.

Der nächste sexuelle Kick ist nur einen Klick entfernt und lässt sich einfach aus der heimischen Komfortzone anonym anbahnen, oftmals und meist ohne das der Partner davon etwas mitbekommt. Ebenfalls der Markt an Sex- Toys wartet mit sexuellen Lustspendern der Superlative auf. Orgasmen lassen sich aus Hightec- Toys ohne lästige Vorspiele und ungeliebten sexuellen Vorlieben des Partners sofort erzeugen.

Heute kann man im Handumdrehen neue Partner akquirieren und Lust erleben, ein Faktum, was in verbindlichen Beziehungen nicht wirklich geschätzt wird und Partner eifersüchtig und kontrollierend reagieren lässt. Wenn sich Verdachtsmomente der Untreue ergeben, wird ebenfalls digital schnell aufgerüstet, und zwar mit völlig anderen Mitteln als vor zwei Jahrzehnten, als Privatdetektive noch hoch im Kurs standen.

Partner akquirieren und Lust erleben

Heute kann man im Handumdrehen neue Partner akquirieren und Lust erleben, ein Faktum, was in verbindlichen Beziehungen nicht wirklich geschätzt wird und Partner eifersüchtig und kontrollierend reagieren lässt. Wenn sich Verdachtsmomente der Untreue ergeben, wird ebenfalls digital schnell aufgerüstet, und zwar mit völlig anderen Mitteln als vor zwei Jahrzehnten, als Privatdetektive noch hoch im Kurs standen.

Das vermeintliche Partner akquirieren findet heut schon in der kleinsten Partnerschafts- Krise statt. Ein Patient kommentierte diese Akquise auch als: “Mal schauen, ob ich auf dem Markt noch ankomme.” Des weiteren vermittelte ihn die Anerkennung von potentiellen Anwärterinnnen in der digitalen Welt auch Selbstbewusstsein und Bestätigung, welche ihm in der Partnerschaft wohl fehlen würde.

Misstrauen und eifersucht durch raffines
Beim Aufkommen von Misstrauen und Eifersucht bietet die Technologie heute Möglichkeiten immer raffiniertere Möglichkeiten den Partner auszuspionieren. Per YouTube bekommt man im Handumdrehen Tipps, wie Passwörter geknackt, Partner per GPs-Tracking überwacht, Spionage-Software in einem unbeobachteten Moment auf das Smartphone übertragen oder Gespräche mittels kleiner getarnter Wanzen mitgeschnitten werden können. Schon der kleine blaue Hacken in Whatsapp hat zu manchen turbulenteren Diskussionen geführt und so manch einer Partner reagiert geschockt, wenn er den eigenen Partner in Casual – Sexbörsen entdeckt. Die Digitalisierung schreitet voran, unaufhaltsam und schnell. Sie bietet viele Chancen, aber auch Risiken und erfordert einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang damit. Immer mehr Menschen reagieren eifersüchtig auf das Smartphone, dem so viel Aufmerksamkeit gewidmet ist und auf dem so viele Verlockungen und Versuchungen parat liegen, die eindeutig mit partnerschaftlichen Verträgen nicht mehr korrelieren.
Häufige diskussionen in der Partnerschaft
Paare müssen heute vielmehr differenzierter als zu vor diskutieren, wo Treue aufhört und Untreue anfängt. Heute können wir mit anderen Menschen Sex haben und treu sein, wir müssen es nur vorher abgesprochen haben. Wir können aber auch mit unserem Partner im Bett liegen und ihn online Betrügen – Die mentale Untreue – Geht gar nicht 🙁

Gerade in Zeiten allseits vorhandener starker digitaler Reize, in Zeiten der Unverbindlichkeit und nicht endender Wahlmöglichkeiten bedarf es des Nein der Abgrenzung, um Paarbeziehungen Halt und Stabilität zu geben. Als Zeichen von Respekt und Achtung in der Partnerschaft muss man sich immer wieder vergegenwärtigen, dass auch schon allein ein zeitliches Hinweden zu den schnellen Reizen des Internets zu Eifersucht auf der Gegenseite führen kann.

Und ja – es macht eben doch einen Unterschied, ob ich meinen Partner oder meinen Smartphone den ersten und den letzten Moment am Tag widme.

Frauen neigen eher zur digitalen Eifersucht
Aus einer Studie einer Psychologie Studentin geht hervor, dass Frauen eher zur digitalen Eifersucht neigen als Männer. Signifikante Geschlechtsunterschiede stellte sie zudem bei der generellen Eifersuchtsneigung fest. „Wie stark wir im Allgemeinen dazu neigen, eifersüchtig zu sein, hat einen signifikanten Einfluss auf das Erleben digitaler Eifersucht.” Das haben bereits verschiedene Studien gezeigt und auch ich kann dies bestätigen. Da die Frauen in der vorliegenden Stichprobe eine höhere generelle Eifersuchtsneigung zeigen als die Männer, ist auch ihr digitales Eifersuchtsempfinden stärker ausgeprägt. 

Äußerst beachtlich ist ebenfalls, dass Frauen tatsächlich täglich im Durchschnitt eine halbe Stunde länger in den sozialen Medien unterwegs sind wie Männer. Die 273 Befragten Frauen sind – Täglich im Durchschnitt 2,5h bei Instagram, Facebook und Tiktok aktiv. Ganz ehrlich – Bitte weshalb sind Frauen, wie auch Männer von 24 Stunden durchschnittlich 2 Stunden in der virtuellen Welt unterwegs.

Gelosia Digitale

woman in blue denim jacket sitting beside woman in white shirt
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Was bedeutet psychische Gesundheit

Hier habe ich für Sie wichtige allgemeine Informationen zu psychischen Erkrankungen zusammengestellt. Über die einzelnen Schlagworte gelangen Sie zu weiteren Informationen.

Der Begriff „Psychische Gesundheit“ bezieht sich auf unser „Innenleben“, das heißt, wie wir denken und fühlen, aber auch wie wir handeln. Psychische Gesundheit bedeutet, dass sich ein Mensch seelisch und geistig wohl fühlt. Ein Art Idealzustand, in dem ein Mensch sein Potential voll ausschöpfen kann, um mit Belastungen und Stress in seinem Leben fertig zu werden. Dank einer gesunden Psyche kann ein Mensch bei seiner Arbeit leistungsfähig sein. Er kann etwas zu seinem Umfeld – das heißt zum Leben seiner Familie, seiner Freund:innen, Bekannten und Nachbar:innen – beitragen.

Psychische Gesundheit bedeutet nicht einfach die Abwesenheit von psychischen Belastungen oder Erkrankungen. Es gibt hier kein „Alles-oder-Nichts-Prinzip“: Die meisten von uns befinden sich die meiste Zeit irgendwo in der Mitte zwischen „psychisch gesund“ und „psychisch belastet“ beziehungsweise “psychisch krank”.

Wenn die Seele leidet

Nicht nur die körperliche, auch die psychische Gesundheit eines Menschen schwankt von Zeit zu Zeit. Vor allem in Zeiten starker Belastung – etwa nach dem Verlust der Arbeit oder dem Tod eines wichtigen Menschen – ist es nicht einfach die Balance zu halten.

Menschen mit psychischen Belastungen erleben unterschiedliche Beschwerden (Symptome), die unterschiedlich stark ausfallen. Die Symptome können einen mehr oder weniger großen Einfluss auf den Alltag und die Funktionsfähigkeit der Betroffenen haben. Häufige Reaktionen auf Belastungssituationen sind Gefühle der Traurigkeit, Angst oder starken inneren Anspannung, die für eine begrenzte Zeit auch sehr stark sein können. 

Diese Beschwerden verschwinden in der Regel nach einer gewissen Zeit. Wenn sie doch länger andauern oder weitere dazukommen – etwa Panikattacken, Suizidgedanken, Selbstverletzung oder Wahn und zu immer größeren Problemen im Alltag führen, sollten sich Betroffene und ihre Angehörigen professionelle Hilfe suchen.

Der Begriff psychische Erkrankungen umfasst unterschiedliche Krankheitsbilder , die in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Ärzte:innen und Psychotherapeut:innen in einem ausführlichen diagnostischen Gespräch herausfinden, ob und unter welchen psychischen Erkrankungen Betroffene leiden.

Wichtig zu wissen: Psychische Erkrankungen

  • sind alltäglicher als man denkt
  • sind keine Zeichen von Schwäche
  • können jeden treffen
  • werden von jedem Menschen anders erlebt
  • können meist wirksam behandelt werden

Diagnose

Psychische Erkrankungen können nicht einfach mit Hilfe Tests diagnostiziert werden, wie es zum Beispiel bei einem Knochenbruch des Handgelenks mit einem Röntgengerät der Fall ist. Eine klinische Diagnose kann nur von einem erfahrenen Facharzt:in und Psychotherapeuten:in gestellt werden.

Zuvor ist jedoch eine Untersuchung erforderlich, um körperliche Erkrankungen – wie z. B. eine Schilddrüsenerkrankung – als Mitverursacher der psychischen Beschwerden auszuschließen.
Anschließend findet bei Fachärzt:innen oder Psychotherapeut:innen ein ausführliches Gespräch über die einzelnen Beschwerden (Symptome), die Vorgeschichte und weitere körperliche und psychische Erkrankungen der betroffenen Person statt. Dabei können auch psychologische Tests wie Fragebögen zum Einsatz kommen. In diesem diagnostischen Gespräch geht es darum, das Gesamtbild aller Beschwerden zu erfassen und diesem eine Diagnose zuzuordnen. So stellen Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen fest, ob Patient:innen unter einer bestimmten oder auch unter mehreren psychischen Erkrankungen leiden und wie stark diese ausgeprägt sind. Das ist wichtig, denn die Art der Therapie kann sich je nach Art und Schwere der Erkrankung erheblich unterscheiden.

Die Zuordnung zu einer Diagnose wird in der Regel anhand der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10, International Classifikation of Diseases, 10. Revizion) vorgenommen. Die ICD-10 wird von der Weltgesundheitsorganisation, WHO, herausgegeben und ist in Deutschland rechtlich weitgehend verbindlich. Das heißt, Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen und Kliniken müssen gegenüber den Krankenkassen eine ICD-10-Diagnose angeben, damit die Behandlungskosten übernommen werden.

Die ICD-10 teilt psychische Erkranken wie folgt ein:

Diagnosegruppen

  • Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
  • Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
  • Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
  • Affektive Störungen
  • Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
  • Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • Intelligenzminderung
  • Entwicklungsstörungen
  • Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

Ursachen

Psychische Erkrankungen können nicht direkt auf eine Ursache zurückgeführt werden. 

Für die Entstehung werden sowohl biologische Faktoren (z. B. genetische Belastung, Stoffwechsel- Veränderungen im Gehirn), familiäre Bedingungen (z. B. Eltern mit einer Depression) als auch belastende Lebenserfahrungen in der Vergangenheit (z. B. Trennungen, Tod eines wichtigen Menschen) in Betracht gezogen.

Das Zusammenwirken der verschiedenen Entstehungsfaktoren, auch Risikofaktoren genannt, bestimmt das Ausmaß der Vulnerabilität (= Anfälligkeit oder Verwundbarkeit) eines Menschen. Sie gibt Aufschluss darüber, wie sich Stress oder aktuell belastende Lebensereignisse – etwa Konflikte, schwere Erkrankungen wie Krebs, Pubertät oder Trennung – auf den Organismus eines Menschen auswirken. 

Für manche Menschen können normale Alltagsanforderungen schon eine Überforderung darstellen, andere Menschen geraten erst bei extremer Belastung oder Traumatisierung in psychische Krisen.

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Photo by Antoni Shkraba on Pexels.com

Prävention und Früherkennung

In vielen Bereichen der Medizin können Prävention (Vorsorge, z. B. durch Impfungen) und Früherkennung (z. B. Krebsvorsorge) Folgeschäden von Krankheiten verhindern. Dieses Prinzip wird in den letzten Jahren auch bei psychischen Erkrankungen wie Sucht, Essstörungen oder Psychosen häufiger angewendet.

Mit Prävention sind Maßnahmen wie beispielsweise Stressbewältigung gemeint, die sich an gesunde Menschen richten. Sie sollen helfen, Risikofaktoren zu verringern und so der Entstehung einer psychischen Erkrankung vorbeugen.

Maßnahmen der Früherkennung richten sich an Menschen, die sich in einem frühen Stadium einer Erkrankung befinden. Das Ziel ist es, psychische Erkrankungen eher zu erkennen, Betroffenen und ihren Familien möglichst rechtzeitig zu helfen und ein Fortschreiten zu verhindern oder abzuschwächen. Studien sprechen eindeutig dafür, dass eine frühzeitige Behandlung den Heilungsverlauf verbessert oder sogar das Entstehen des Vollbildes einer Erkrankung verhindert (z.B. bei Psychosen). Das heißt, je weniger Zeit vom Beginn der Erkrankung bis zur Behandlung vergeht, desto besser sind insgesamt die Heilungschancen.

Medikamentöse Behandlung - Psychopharmaka

Bei einigen psychischen Erkrankungen konnten Störungen des Hirnstoffwechsels festgestellt werden. Ist dies der Fall, können Medikamente (sogenannte Psychopharmaka) zum Einsatz kommen, die mehr oder weniger gezielt in den Hirnstoffwechsel eingreifen. Vereinfacht dargestellt gleichen Psychopharmaka ein bestehendes Ungleichgewicht, einen Mangel oder einen Überfluss an Botenstoffen im Gehirn (sogenannte Neurotransmitter: z.B. Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin) aus. Einige Psychopharmaka haben eine direkte Wirkung (z.B. Beruhigungsmittel). Bei manchen Psychopharmaka ist die Wirkung erst nach einer gewissen Verzögerung für Patient:innen spürbar, da längerfristige Veränderungen im Hirnstoffwechsel nur langsam eintreten (z.B. bei Antidepressiva).

Psychopharmaka

Die wichtigsten Gruppen der Psychopharmaka sind:

  • Antidepressiva
  • Anxiolytika – Beruhigungsmittel
  • Neuroleptika – Antipsychotika
  • Stimmungsstabilisierer – Phasenprophylaktiker

Im Beitrag Psychopharmaka, Anwendungsgebiete und wichtige Hinweise zur Einnahme können Sie nähere Informationen erfahren

Psychotherapie

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt:  – Behandlung der Seele -. Das Ziel einer Psychotherapie ist, psychische Erkrankungen festzustellen und zu heilen oder zu lindern. Psychotherapie darf nur von Psychologischen Psychotherapeuten:innen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten:innen und Fachärzten durchgeführt werden.

In der Psychotherapie gibt es unterschiedliche Angebote und Verfahren je nach Diagnose und Symptomatik. Je nach Bedarf gibt es die stationäre, ambulante und teilstationäre Psychotherapie. Zusätzlich können unter bestimmten Bedingungen auch Videobehandlungen angeboten werden. Eine Psychotherapie kann in Gruppen, in Einzelsitzungen oder in Kombination aus beidem stattfinden. Außerdem gibt es unterschiedliche verfahren in der Psychotherapie. Diese unterscheiden sich ebenfalls in der Grundhaltung des jeweiligen Psychotherapeuten, in ihrem Therapiekonzept und  darin, wie sie die Entstehung von psychischen Erkrankungen erklären.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen folgende Verfahren:

  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • Psychoanalytische Therapie – Psychoanalyse
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Systemische Therapie
Weitere Verfahren, für welche allerdings keine Kostenübernahme stattfindet:

  • Gesprächspsychotherapie

Eine Psychotherapie, die den Bedürfnissen und Vorstellungen der Patient:innen entspricht, kann in der Regel eher helfen als ein Verfahren, das den Betroffenen fremd ist. Mindestens genauso wichtig ist, dass sich Patient:innen bei ihren Psychotherapeut:innen menschlich gut aufgehoben und fachlich kompetent betreut fühlen.

Wer sich für eine Psychotherapie entscheidet, muss vorab als erstes eine Sprechstunde in einer psychotherapeutischen Praxis aufsuchen.

Die Dauer einer Psychotherapie kann sehr unterschiedlich sein: 

Sie reicht von einer Akutbehandlung (bis zu 12 Stunden), über Kurzzeittherapie (bis zu 25 Stunden) bis hin zu einer Langzeittherapie – je nach Verfahren bis zu 80 (Verhaltenstherapie), 100 (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) bzw. 300 Stunden (analytische Psychotherapie).

Wartelisten und Wartezeiten auf Therapieplatz

Die Wartezeiten und Listen in den Kassenärztlichen Praxen verzeichnen heut leider eine Wartezeit zwischen 12 – 15 Monaten, Tendenz steigend. Leider besteht in einigen Regionen Deutschlands eine erhebliche Unterversorgung mit kassenzugelassenen Psychotherapeuten.

Dass bedeutet, dass die ansässigen Psychotherapeuten den Bedarf an Therapieplätzen nicht decken können, woraus sich leider oft recht lange Wartelisten ergeben. Insbesondere bei Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeuten ist dieses Problem weit verbreitet, aber auch für Erwachsene kann es, speziell in ländlichen Bereichen, zu erheblichen Wartelisten kommen.

Einer der Gründe für diese Unterversorgung liegt an dem in den letzen Jahren stark gestiegenen Bedarf an Psychotherapeuten, da psychologische Erkrankungen heute eher erkannt werden und bei den Patienten eine größere Bereitschaft besteht, sich behandeln zu lassen. Die Anzahl der Kassensitze wird aus der Einwohnerzahl der Region errechnet, die Grundlage dieser Quote trägt jedoch leider oft nicht dem Bedarf Rechnung.

Was kann man bei langen Wartelisten tun

Sie sollten sich zunächst bei mehreren Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen lassen; um Ihre Chancen auf einen schnellen Termin zu erhöhen. Je flexibler in Bezug auf Zeit und Wochentag Ihres Termins Sie sind, desto größer sind Ihre Chancen auf einen schnellen Termin. Begehrt sind besonders Abend- und Wochenendtermine.

Einige Therapeuten bieten an, die Probesitzungen (Sprechstunden) vorzuziehen, obwohl noch kein regulärer Therapieplatz frei ist, wenn etwa ein Patient wegen Urlaub oder Krankheit einen Termin nicht wahrnehmen kann. So können Sie und der Psychotherapeut sich gegenseitig kennen lernen und entscheiden, ob eine Psychotherapie in Frage kommt.

Psychische Gesundheit

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Drei Aspekte des Gedächtnisses

Bei der Betrachtung des Gedächtnisses und seiner Funktion stehen in der gegenwärtigen psychologischen Forschung – Drei wichtige Aspekte – im Vordergrund.

  1. Betrachtet wird das Gedächtnis nach seinem zeitlichen Verlauf – Informationsaufnahme, Speicherung, mögliche Wiedergabe und der dabei mitwirkenden Faktoren
  2. Unterschiedlich lange Informationsspeicherung
  3. Ein besonders wissenschaftlicher interessanter Gesichtspunkt betrifft die Frage nach den Gedächtnissystemen. Wie und Wo wird was gespeichert? Besitzen wir ein einheitliches Gedächtnis oder müssen wir unterscheiden zwischen verschiedenen Gedächtnissystemen für verschiedenartige Informationen?

Phasen des Gedächtnisprozesses

Erfahrungen und Informationen über unsere Umwelt erhalten wir durch unsere Sinnesorgane, von denen sie dann zu denn folgenden einzelnen Gedächtnisschritten weitergeleitet werden.

  1. Codierung (encoding): Auf dieser Stufe werden die eingehenden Reizinformationen zunächst über die sensorischen Prozesse transformiert in einen für das Gedächtnis verarbeitenden spezifischen neuronalen Code.
  2. Speicherung (storage): Speicherung bezeichnet die Aufbewahrung des encodierten Materials über die Zeit, zum Beispiel das Behalten einer Telefonnummer oder eines Namens.
  3. Abruf (retrieval): Der Ab- oder Rückruf- Prozess umfasst das Wiederauffinden (insbesondere auch die Suche) der gespeicherten Informationen zu einem späteren Zeitpunkt.

Beispiel: Sie lesen in einer Zeitung eine Telefonnummer, die sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abrufen wollen. Dabei wird zunächst der visuelle Eindruck der Ziffern in ein neuronales Äquivalent codiert, das in einer bestimmten Form “irgendwie” im Gehirn beziehungsweise im Gedächtnis gespeichert bleibt. Wenn sie an nächsten Tag die Nummer wählen wollen, müssen sie versuchen die richtige Telefonnummer wieder ins Bewusstsein zu holen (Abruf) und in eine Handlung umsetzen.

Ein Nichterinnern kann folgende Gründe haben:

  1. Es kann sein, dass wir wahrgenommen Inhalte falsch oder schlecht codiert haben
  2. Es kann sein, dass tatsächlich die Speicherung der Informationen mangelhaft ist
  3. Wir sind zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in der Lage, die eingespeicherten Informationen abzurufen

In allen Fällen haben wir zunächst den Eindruck, dass wir etwas nicht erinnern oder abrufen können. In der Regel jedoch funktioniert unser Gehirn so effizient, dass die einzelnen Schritte des Erinnerns nicht unterscheidbar sind. Es gibt gelegentlich jedoch auch Situationen, in denen der Prozess bemerkbar wird, zum Beispiel wenn wir einen Namen abrufen wollen, welcher uns in dieser Abruf- Zeitpunkt “Auf der Zunge liegt” (trip of the tongue-Phänomen), aber zunächst verschwunden zu scheint, und der nach einer gewissen Zeit, vielfach sogar erst, wenn wir die aktive Suche aufgegeben haben, plötzlich wieder ins Bewusstsein tritt. Das zeigt deutlich, dass hier offenbar ein automatischer Suchprozess stattfindet, der schließlich zum Erinnern führt.

Gedächnissysteme

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Emotionale Intelligenz

In einer Welt, die von Schnelligkeit, Informationsflut und äußerem Erfolg geprägt ist, geht eine leise, aber zutiefst wirkungsvolle Fähigkeit allzu oft unter: die emotionale Intelligenz. Sie ist keine neue Erfindung, sondern ein uraltes, tief in der menschlichen Natur verankertes Vermögen – ein innerer Kompass, der uns dabei hilft, nicht nur klüger, sondern auch weiser zu handeln.

Emotionale Intelligenz ist die Kunst, die eigene innere Welt zu verstehen, zu lenken und in einem feinfühligen Dialog mit der Welt der anderen zu stehen. Sie ist mehr als nur ein „Soft Skill“ – sie ist das Fundament gelingender Beziehungen, guter Führung, nachhaltiger Kommunikation und eines gesunden Selbstwerts. 

Daniel Goleman, der den Begriff populär machte, beschrieb sie als die Fähigkeit, sich selbst und andere zu verstehen, Emotionen bewusst wahrzunehmen, auszudrücken, zu regulieren und sie sinnvoll in Denken und Handeln zu integrieren.

Dabei geht es nicht darum, Gefühle zu kontrollieren oder zu unterdrücken – sondern darum, sie zu erkennen, anzuerkennen und klug mit ihnen umzugehen. In der Führung ebenso wie in der zwischenmenschlichen Begegnung, im Coaching wie in der Krisenintervention, ist emotionale Intelligenz das, was man nicht sieht – aber was man spürt. Sie ist das Unsichtbare, das wirkt.

Die emotionale Intelligenz bestimmt, wie wir mit unseren eigenen Gefühlen und denen anderer umgehen, wie wir Stress bewältigen, Konflikte lösen und tragfähige Beziehungen aufbauen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Und warum ist emotionale Intelligenz nicht nur im Privatleben, sondern auch im Berufsleben ein entscheidender Erfolgsfaktor?

Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Bedeutung emotionaler Intelligenz, ihre Komponenten und praktische Tipps, um sie im Alltag gezielt zu stärken.

Ein Beispiel zum Einstieg

Am Morgen begegnest du Deinem Geschäftspartner vor dem Meeting und dabei fällt Dir auf, dass dieser sehr schweigsam ist, erschöpft wirkt und einen niedergeschlagenen Eindruck macht. In einem ruhigen Moment fragst Du Ihn, ob Du Ihn unterstützen kannst oder ob er über das was ihn verstimmt sprechen möchte. In diesem Falle, ist Dir bewusst, wie Dein Gegenüber empfindet und kannst dementsprechend reagieren. Du besitzt somit die Fähigkeit die wir Psychologen als – Die emotionale Intelligenz  – engl. Emotional intelligence – itl. Intelligenza emotiva, bezeichnen.

Für Themen – Einsteiger – Emotionale Intelligenz.

Emotionale Intelligenz

Im Kontext - Arbeitsumfeld

Martin ist Vorgesetzter von 45 Mitarbeiter*innen. Er bemerkt zunehmend häufig, dass die Belegschaft eines Fachbereiches seit einiger Zeit das Arbeitspensum nicht erbringen und diese zudem häufig von schlechter Qualität ist. Martin führt mit den Verantwortlichen persönliche Gespräche, um zu ermitteln woher dieser Wandel kommt. Bei diesen Gesprächen äußert sich, dass Timo häufig zu spät kommt und mit negativer Stimmung das Klima innerhalb der Bürogemeinschaft negativ beeinflusst. Martin sucht das Gespräch mit Timo. Emotionale Intelligenz zeigt Martin hier, da er ins das Gespräch mit Timo geht und vorerst von einer Kündigung absieht. Er erkundigt sich offensive, ob Timo über eventuelle persönliche Probleme sprechen möchte. und ob das Unternehmen ihn unterstützen kann, indem seine Arbeitszeiten seinem Rhythmus hin angepasst werden sollten. Timo nimmt dieses Angebot dankend an und kann so seinen Stress, bedingt durch die neuen Öffnungszeiten der Kita seiner kleinen Tochter - minimieren. Timo ist erleichtert, das Stresslevel sinkt, die Stimmung steigt und die Kollegen sind ebenfalls erleichtert. Die Arbeitsleistung hebt sich bis zur Steigerung.

Definition

Die emotionale Intelligenz bezeichnet die Kompetenz, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer Personen wahrzunehmen, sie zu verstehen und dadurch beeinflussen und nutzen zu können.

Warum ist Emotionale Intelligenz im Job so wichtig

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu verstehen und die anderer wahrnehmen zu können. Besonders für die effektive Zusammenarbeit, zwischenmenschliche Beziehungen und gute Kommunikation am Arbeitsplatz spielt diese Kompetenz aus dem Bereich der Soft Skills eine tragende Rolle.

Emotionale Intelligenz ist ein Begriff, den man in den Human Resources-Abteilungen rund um den Erdball immer häufiger zu hören bekommt. Unterstützung kommt aus den Reihen der Wissenschaft, wo man der Meinung ist, dass das Thema durchaus mehr Gewicht verdient hat. Es bringt einige Vorteile mit sich, wenn man den Nuancen der menschlichen Gefühlswelt auch im Job ihren Platz lässt. Rex Huppke, ein bekannter Kolumnist der Chicago Tribune, zählt dazu zum Beispiel – Die effektive Zusammenarbeit der Angestellten untereinander und generell ein zufriedeneres Arbeitsumfeld. Sein Credo lautet: Wir sind den ganzen Tag lang menschliche Wesen – Nicht nur nach Feierabend.

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Quellennachweis - Photo by Andrea Piacquadio on Pexels.com

Umdecken in den Unternehmen im Trend

Leider war es bis vor wenigen Jahren in unseren westlichen Gesellschaften alles andere als selbstverständlich, Verständnis für Emotionen im Job aufzubringen. Dieser Trend der emotionalen Intelligenz im Unternehmen einen Platz zu geben, hat sich bis in alle Lebensbereiche ausgebreitet und ist natürlich auch am Arbeitsplatz mittlerweile ein Thema. Das damalige: Emotionen werden an der Bürotür abgegeben zog in den letzten Jahrzehnten negativen Folgen für den Geschäftserfolg und das kollegiale Miteinander.

Mittlerweile wird umgedacht. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern individuelle Arbeitszeitpläne und ergänzen ihren Leistungskatalog nach den Bedürfnissen der Arbeitnehmer. Zum Beispiel, indem die betriebliche Gesundheitsvorsorge um Angebote für die psychische Gesundheit erweitert wird. Auch Psychologen in Human Resources-Teams sind heute keine Seltenheit mehr. Wer seine Belegschaft kennt und ihre Bedürfnisse mit zielgerichteten Trainings adressiert, trägt viel mehr als nur aktiv zur Verbesserung des Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnisses bei.

Was ist emotionale Intelligenz nun genau?

Emotionen zu akzeptieren und zu fördern ist die eine Sache. Mit emotionaler Intelligenz zu punkten, eine ganz andere. Was versetzt einen Menschen in die Lage, sich selbst und andere besser zu verstehen? Zu den Begrifflichkeiten, die dabei häufig genannt werden, zählen Selbstreflexion, Selbstkontrolle, Motivation, Empathie und soziale Kompetenz. Werfen wir also einen Blick auf die Definitionen:

Selbstreflexion ist die Kunst, sich selbst zu verstehen, inklusive der eigenen Schwächen, Stärken, Antriebsmechanismen, Werte und des Effekts, den wir auf andere Menschen haben. Ein Manager, der von sich weiß, dass enge Deadlines seine schlechtesten Eigenschaften zum Vorschein bringen, ist daher gut beraten, seine Zeit vorausschauend zu planen und den Löwenanteil der Arbeit dann zu erledigen, wenn die Deadline noch nicht vor der Tür steht.

Selbstkontrolle ist die Fähigkeit, zerstörerische Impulse zu kontrollieren und abzuleiten. Vertrauenswürdigkeit, Integrität und eine positive Einstellung zu Veränderungen sind Aspekte, die auf dieser Fähigkeit beruhen. Es geht darum, dass uns die eigenen Emotionen nicht im Weg stehen, sondern geordnet und zielgerichtet zum Erfolg beitragen. Auch dazu ein Beispiel: Wenn das eigene Team eine Präsentation in den Sand setzt, nützt es wenig, wenn der Teamleiter seinem Frust lautstark Ausdruck verleiht. Wesentlich konstruktiver ist der Ansatz, die Gründe für das Versagen zu untersuchen, die Konsequenzen zu beleuchten und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Motivierte Menschen genießen ihre Leistung um der Leistung willen. Leidenschaft für das eigene Tun und der Wille, immer besser zu werden, zählen zu den Qualitätsmerkmalen von emotionaler Intelligenz und Motivation.

Der Begriff Empathie beschreibt das Verständnis für das emotionale Grundgerüst von Menschen. Die Fähigkeit kommt zum Beispiel immer dann gelegen, wenn die eigenen Entscheidungen Auswirkungen auf die Gefühle anderer haben. Empathie erweist sich auch dann als äußerst nützlich, wenn es darum geht, Nachwuchstalente anzuheuern und zu halten. Sie zeigt sich im Talent, Menschen auszubilden und im sensiblen Umgang mit kulturspezifischen Besonderheiten.

Soziale Kompetenz ist für Führungskräfte unerlässlich. Sie ermöglicht den Aufbau von Beziehungen und ermöglicht dem Handelnden die Einflussnahme auf seine Mitarbeiter auf Grundlage von Vertrauen.

Kann man Emotionale Intelligenz erlernen?

Untersucht man das Verhalten von Führungskräften in erfolgreichen Unternehmen wird schnell klar, dass viele von ihnen über die gerade beschriebenen Talente und Fähigkeiten verfügen. Bleibt die Frage: Sind diese Fähigkeiten ihnen in die Wiege gelegt oder kann man sich diese Eigenschaften auch antrainieren?

Lucyna Bolin, Talent Development Manager bei der PageGroup ist der Meinung, dass die eigene Selbsteinschätzung zu den Schlüsselfaktoren zählt: „Fragen Sie sich selbst, wie stark Selbstreflexion, Selbstkontrolle, Motivation, Empathie und soziale Kompetenz bei Ihnen ausgeprägt sind. Holen Sie sich Feedback von anderen und seien Sie ehrlicher zu sich selbst.“

Ihrer Ansicht nach, ist dieser Aspekt insbesondere für Manager wichtig: „Gutes Management besteht nicht zwingend im Führen von Anderen. Es beginnt beim Führen von uns selbst.“

Dieser Ansicht schließt sich auch Gary Yukl an, der sich seit Jahren mit dem Thema Führungskultur beschäftigt: „Selbstreflexion erleichtert das Verstehen der eigenen Bedürfnisse und der Reaktionen auf diese Bedürfnisse. Nur so macht man den Weg für alternative Lösungen frei.“

Gutes Training macht den Unterschied

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen auf Grundlage von Emotionen. Manchmal gibt das Bauchgefühl den Ausschlag, Plan A zugunsten von Plan B zu verwerfen. Im Zuge der Globalisierung sind kulturell heterogene Teams heute an der Tagesordnung und zwischenmenschliche Aspekte werden immer wichtiger.

Emotionale Intelligenz ist in uns allen vorhanden. Aber man muss sie trainieren, wie einen Muskel beim Sport. Auch kleine Anstrengungen können große Wirkung zeigen. So ist auch zu erklären, warum Frauen zwar grundsätzlich höhere Empathie-Werte mitbringen, Männer aber durchaus in der Lage sind aufzuholen. „Wenn ein Mensch als Persönlichkeit wächst, eignet er sich die Fähigkeiten an, die ihm noch fehlen“, ist sich der bekannte Verhaltensforscher Daniel Goleman sicher.

Emotionen wahrnehmen

Um auf Emotionen eingehen zu können, müssen wir diese zuerst wahrnehmen. Dazu gehört das richtige Interpretieren von Gestik und Mimik. Bei der eigenen Betrachtung, der Wahrnehmung der eigenen Gefühle – Emotionen kehren wir den Blick auf das Innere selbst. Diese Prozessen lassen sich gut anhand eines Beispiels nennen:

Beispiel: Emotionen wahrnehmen

Michael führt eine Unterhaltung mit Kurt über ein politisches Thema. Kurt hebt während der Diskussion seine Stimme, die Motorik, wie seine Hände und Arme schwingen auf und ab, hin und her. Außerdem zeigt sich seine Gesichtsfarbe mittlerweile in röte und die augenbraunen wippen regelmäßig zusammen. Michael interpretiert diese Gestik und Mimik ganz richtig als Wut., besitzt also die Fähigkeit, die Emotionen seines Gegenübers wahrzunehmen. Auch bei sich selbst nimmt er eine beginnende Wut wahr, da er sich innerlich verkrampft und eine Hitze in seinem Inneren verspürt.

Emotionen verstehen

Emotionen werden durch verschiedene Situationen ausgelöst. Gefühle müssen also auch auf eine bestimmte Situation bezogen richtig interpretiert werden. Auch die Einschätzung, ob die Emotionen des Gegenübers von einem selbst oder anderen ausgelöst wurden, gehört zur emotionalen Intelligenz. Anhand des vorherigen Beispiels lässt sich auch das Verstehen von Emotionen betrachten.

Beispiel: Emotionen verstehen

Michael hat erkannt, dass sein Freund Kurt wütend ist. Er versteht, dass seine Gefühle durch das nervenaufreibende politische Thema ausgelöst wurden und kann dadurch verstehen, dass diese Emotionen seines Gegenübers nicht gegen ihn selbst gerichtet sind.

Emotionen beeinflussen

Wenn Emotionen wahrgenommen und verstanden werden, besteht die Möglichkeit, sie zu beeinflussen. Dies bezieht sich sowohl auf eigene Gefühle als auch die Emotionen anderer Personen. Die sogenannte Selbstregulation, also der zielgerichtete Umgang mit den eigenen Gefühlen, hilft dabei, von den eigenen Emotionen nicht überwältigt zu werden. Auch anhand unseres Beispiels wird deutlich, wie die Beeinflussung der eigenen Emotionen auf die Gefühle des Gegenübers einwirken können. Dadurch wird es möglich, auch positiv auf die Gefühle anderer Personen einzuwirken.

Beispiel: Emotionen beeinflussen

Da Michael weiß, dass die Emotionen von Kurt nicht gegen ihn selbst gerichtet sind, ist es ihm mögliche seine eigene Wut zu zügeln. Ihm ist bewusst das eine aufgebrachte Diskussion nicht zu einem guten Ergebnis führen kann. Deswegen beherrscht er seine eigenen Emotionen, bleibt ruhig gestimmt und versucht Kurt zu beschwichtigen. Kurt bemerkt, dass Michael sachlich und entspannt mit ihm spricht und entspannt sich dadurch selbst. Somit wird das Gespräch wieder auf ein neutrales Level zurückgeführt.

Emotionen nutzen

Emotionen können nicht nur beeinflusst werden, sondern lassen sich auch nutzen. Durch das Verständnis der eigenen Emotionen lässt sich darauf schließen, wie einer anderen Person in einer bestimmten Situation am besten geholfen werden kann und worauf im Umgang mit anderen Menschen für ein gutes Miteinander generell geachtet werden muss. Zudem lassen sich Emotionen auch für die Erreichung anderer Ziele einsetzen, wie in unserem folgenden Beispiel deutlich wird:

Beispiel: Emotionen nutzen

Da Michael bewusst ist, wie er am besten mit seiner eigenen Wut umgeht, ist es ihm möglich, positiv auf die Emotionen von Kurt einzuwirken. Ihm ist außerdem bewusst, dass Wut eine gute Antriebskraft ist. und schlägt Kurt vor, selbst politisch aktiv zu werden. und sich bei diversen Organisationen einzusetzen. Kurt räumt ein, über diesen Vorschlag nachzudenken. Da Kurt gegen Ende des Treffens immer noch aufgeregt wirkt, besprechen sie gemeinsam, ob sie sich noch zu einer Joggingrunde treffen wollen, um die angestauten und aktiven Emotionen körperlich abzubauen.

Emotionale Intelligenz - Messen

Emotionale Intelligenz lässt sich in der Wissenschaft mit diversen Test vornehmen. Drei mögliche Tests sind: Das Emotional Intelligence Inventar, der Mayer-Salovey-Caruso Test und das Emotional Competence Inventory.

Emotionale Intelligenz - trainieren

In den letzten Jahre wurden unterschiedliche wissenschaftliche Forschungs- Projekte ausgewertet und es wurde nachgewissen, dass Personen, welche einen hohen emotionalen Intelligenz Wert erheben, eben auch besonders erfolgreich in Beruf und Alltag sind.

Emotionale Intelligenz entwickelt sich in den Jahren der Kindheit und es ist möglich sie zu trainieren, wie auch hier einige zahlreiche Untersuchungen festgestellt haben. Jedoch fehlen noch immer weitere Studien mit ausreichender Größenwirkung, um allgemeine Aussagen dazu treffen zu können.

Bisher wurden versucht, die emotionale Intelligenz durch Selbstbeobachtungen, Gruppendiskussionen und Rollenspiele zu steigern. Zuerst wird jedoch begonnen, die eigene bestehende emotionale Intelligenz zu überprüfen. Dabei unterstützen Selbsttests, die klären, inwiefern sich eine Person den eigenen Gefühlen und den Emotionen bewusst ist und auch welchen Stellenwert diese Person der emotionalen Intelligenz zu kommen lässt.

Ein wichtiger Punkt um die emotionale Intelligenz zu trainieren ist, gezielt auf Emotionen zu achten. Wer seine eigenen Gefühle wahrnimmt, erkennt diese auch angemessen bei anderen.

Warum emotionale Intelligenz wichtig ist

Emotionale Intelligenz (EI) ist eine zentrale Fähigkeit, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben eine entscheidende Rolle spielt. Sie beschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen bewusst wahrzunehmen, zu verstehen, zu regulieren und effektiv damit umzugehen. Hier sind einige Gründe, warum emotionale Intelligenz so wichtig ist:

1. Bessere Selbstregulation und Stressbewältigung
Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz können ihre Emotionen besser steuern, was ihnen hilft, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, konstruktiv mit Herausforderungen umzugehen und langfristig ihre mentale Gesundheit zu stärken.

2. Stärkere zwischenmenschliche Beziehungen – EI verbessert die Kommunikations- und Empathiefähigkeit, wodurch tiefere und harmonischere Beziehungen entstehen – sei es im Freundeskreis, in der Familie oder am Arbeitsplatz.

3. Erfolg im Berufsleben
Studien zeigen, dass emotionale Intelligenz oft ein besserer Prädiktor für beruflichen Erfolg ist als der reine IQ. Führungskräfte mit hoher EI können Teams motivieren, Konflikte entschärfen und eine positive Unternehmenskultur fördern.

4. Effektivere Entscheidungsfindung
Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz lassen sich nicht unkontrolliert von Gefühlen leiten, sondern nutzen Emotionen als wertvolle Informationsquelle für kluge Entscheidungen.

5. Mehr Resilienz und Zufriedenheit
Ein bewusster Umgang mit Emotionen führt zu größerer innerer Stabilität und einer positiven Lebenseinstellung – ein Schlüsselfaktor für langfristige Zufriedenheit und Wohlbefinden.

Emotionale Intelligenz ist somit eine essenzielle Kompetenz für persönliche und berufliche Entwicklung. Das Gute daran: Sie ist erlernbar und kann durch gezieltes Training gestärkt werden.

Für mich ist emotionale Intelligenz das unsichtbare Band, das Menschen miteinander verbindet. Sie entscheidet darüber, ob wir wirklich verstehen, was in uns und anderen vorgeht – ob wir mitfühlen, klug reagieren und in schwierigen Momenten Ruhe bewahren. Ohne der emotionalen Intelligenz bleibt Kommunikation oberflächlich, Beziehungen werden brüchig, und Stress kann uns leichter aus der Bahn werfen. Doch wer seine Emotionen bewusst wahrnimmt und steuert, wer mit Empathie auf andere zugeht, schafft tiefere Verbindungen und findet mehr innere Stärke. Das Schönste daran: Emotionale Intelligenz ist kein angeborenes Talent, sondern eine Fähigkeit, die wir mit Achtsamkeit und Übung täglich wachsen lassen können.

Emotionale Intelligenz

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Seminar planen und strukturieren

Seminarplanung in 6 Schritten

Grob können wir die Seminarplanung in sechs wichtige Schritte gliedern. Daran halte ich mich gern bei dem Grobkonzept für die Planung von Seminaren für Citrusthinking. Im Laufe der letzten Jahre habe ich mir auch eine Seminar Toolbox angelegt und im Beitrag Seminar App’s könnt ihr nachlesen, welche Erfahrungen ich mit diversen digitalen Tools gemacht habe.

Die Checkliste steht als Anhang per PDF an diesem Beitrag – Seminarplanung in 6 Schritten –  zum Download bereit. Vorab; Wenn ihr ein Seminar plant: Denkt bitte an die immer wiederkehrende wichtige Frage: Was macht ein Seminar erfolgreich?

Was macht ein gutes Seminar aus

Die Grundbedingung für ein Seminar ist, dass die Teilnehmer offen an die Sache und an das Seminar- Thema rangehen, somit können die Teilnehmer auch möglichst viele Informationen und persönliche Impulse, rund um das Seminarthema mitnehmen. Damit die Teilnehmer offen an das Seminarthema ran gehen, ist es wichtig, dass die Teilnehmer wissen, was auf sie zu kommt. Wer das Seminar leitet und führt und welches KnowHow der Seminarleiter besitzt. Doch nicht nur die fachlichen Voraussetzung möchten die Teilnehmer kennen, sondern eben auch die SoftSkills. Aus Erfahrungen her, haben die Teilnehmer schon bestimmte Fragen parat, welche vorab eben auch nicht dokumentiert wurden, welche auch durch das intensivieren des Themas entstehen und der Teilnehmer sich trauen sollte, diese Antworten einfordern zu können.

Persönlich, versetze ich mich bei den jeweiligen Seminar Vorbereitungen in alle erdenklich möglichen Fragen und in den bisherigen Wissensschatz der Teilnehmer. Um die Teilnehmer für das Seminar gut vorzubereiten, ist es unabdingbar den Teilnehmern das Konzept vorab zu unterbreiten. Somit wissen die Seminarteilnehmer, was auf sie zu kommt. Ein erfolgreiches Seminar ist ein Zusammenspiel zwischen einem guten Trainer, der es versteht, die Teilnehmer abzuholen und einer hohen Aufnahmebereitschaft und Offenheit der Teilnehmer.

Seminar Schritt für Schritt planen

Schritt 1: Auftragsklärung

  • Offenes Seminar, mit wiederholenden festen Terminen?
  • Internes Seminar in einem Unternehmen?
  • Seminar für fachlich Interessierte und Netzwerk?
  • Seminar als Bildungsveranstaltung?
  • Was ist der inhaltliche Schwerpunkt?
  • Warum findet diese Maßnahme des Seminars statt? 
  • Ist die Bildungsmaßnahme Teil eines umfangreichen Qualifizierungsprozesses?
  • Wenn ja: Was sind die übergeordneten Ziele? 
  • Welche Maßnahmen sind vorangegangen, welche folgen?
  • Was sind die Inhalte/Ziele der einzelnen (anderen) Seminare?
  • Ist dieses oder ein ähnliches Seminar schon einmal gelaufen?
  • Wenn ja: Wie waren Ziele, Ablauf, Inhalte und Resultate?
  • Klärung des Kontextes: Wer beauftragt das Seminar? 
  • Welche typischen „Gepflogenheiten“ und Umgangsformen gibt es?
  • Wer werden die Seminarteilnehmer sein? (Zielgruppe: Unternehmer, Führungskräfte, Mitarbeiter)
  • Wer sind die Themeninteressierten?
  • Welche Ziele verfolgen die Teilnehmer?
  • Welche Motivation steckt hinter der Teilnahme des Seminars?

Klärung von Fragen von den Teilnehmern

  • Wie viele TeilnehmerInnen sind zu erwarten/angemeldet?
  • Was bringen sie mit? Mit welchen Erwartungen kommen die TeilnehmerInnen?
  • Welche Vorkenntnisse und Vorerfahrungen haben die TeilnehmerInnen?
  • Was sind ihre aktuellen Aufgaben und Arbeitsfelder?
  • Was wissen die TeilnehmerInnen bereits über das Ziel des Seminars und die TrainerInnen?
  • Welche Vorerfahrung haben die TeilnehmerInnen mit dem geplanten methodischen Arbeiten?
  • Was erwarten sich die TeilnehmerInnen vom Besuch des Seminars?
  • Nehmen die TeilnehmerInnen freiwillig teil, oder werden sie geschickt?
  • Wie schaut die konkrete Zusammensetzung der Gruppe aus? Wie gut kennen sich die TeilnehmerInnen?
  • Welche informellen Rollen und Hierarchien gibt es in den Gruppen? (z.B. Vorgesetzte/r und MitarbeiterInnen unter den TeilnehmerInnen)
  • Welche latenten und offenen Konflikte sind zu erwarten/könnten auftreten?

Vor einem Seminar bei und von Citrusthinking erhalten die Teilnehmer im Einzelnen, ein Seminarfragen Formular. Dieses ist nicht nur wichtig für den Seminarleiter, sondern fordert den Seminarteilnehmer indirekt vor dem Seminar auf, sich mit den bevorstehenden Seminarthemen auseinander zusetzen.

Schritt 2: Grobplanung

Seminarorganisation

  • Wo genau wird das Seminar stattfinden?
  • Sind die Räume inkl. Zusatzräume und Ausstattung für die methodische Umsetzung geeignet?
  • Wer übernimmt die Seminarorganisation?
  • Welche Infrastruktur kann genutzt werden? (Verpflegung, Gemeinschaftsräume, Bibliothek)
  • Wer verfasst der Ausschreibungstexte?
  • Bewerben der Bildungsveranstaltung
  • Welche Zeitvorgaben (Anmeldefristen) sind zu beachten?
  • Klärung der vertraglichen Rahmenbedingungen für Trainerin

Zuständigkeiten

  • Wer ist die AnsprechpartnerIn für inhaltliche Fragen?
  • Wer ist die AnsprechpartnerIn für organisatorische Fragen?
  • Klärung: Wer übernimmt Administration der Anmeldungen?
  • Wer nimmt, wann mit den TeilnehmerInnen Kontakt auf?
  • Trainiere ich alleine oder im Team?
  • Rollenklärung und Erwartungen im Team klären
  • Wer kann bei der Vorbereitung der Materialien (Kopien) unterstützen?

Grobplanung

  • Was sind die genauen Lernziele? 
  • Wie lassen sich diese konkretisieren? 
  • Was bedeuten diese für die Umsetzung des Seminars? 
  • Sind die Lernziele erreichbar?
  • Was sind die wichtigsten Lerninhalte? 
  • Decken sich diese mit meinem Fachwissen? Fühle ich mich sattelfest oder brauche ich Vertiefung/Unterstützung?
  • Tragen die Lerninhalte zum Erreichen der Lernziele bei? Stimmen diese überein?
  • Ist es realistisch die geplanten Inhalte zu vermitteln im vorgegebenen Zeitrahmen zu vermitteln? Wo kann/darf ich reduzieren? Was ist besonders wichtig?
  • Was sind die wichtigsten Themen? 
  • Gibt es bestehende Unterlagen?
  • Wie kann ich diesen Themenüberblick in einen groben Zeitplan (1 Überthema pro Seminareinheit) übersetzen?
  • Wie ist der logische Ablauf: Was kommt zuerst? Was später?
  • Wo braucht es Raum für Wiederholung und Praxistransfer?

Schritt 3: Feinplanung

Planung der einzelnen Seminarsequenzen

  • Wie leite ich das Seminarthema ein? 
  • Kann ich die zentrale Botschaft in einer Geschichte vermitteln?
  • Was sind die zentralen Inhalte? Wie mache ich diese sichtbar (z.B. Flipcharts)?
  • Welches Vorwissen ist vorhanden? 
  • Kann ich TeilnehmerInnen zum Teilen ihres Vorwissens einladen?
  • Wie kann ich am besten an das Vorwissen der TeilnehmerInnen anknüpfen und dieses erweitern?
  • Welche Methoden und Werkzeuge fallen mir ein,  (Brainstorming und/ oder Blick in die Lexikon Seminar Sammlung von Citrusthinking
  • Welche Methoden unterstützt die Vermittlung der Lerninhalte am besten?
  • Wo platziere ich diese Methode im Seminarablauf?
  • Welche Gruppenkonstellation ist für die jeweilige Einheit sinnvoll?
  • Gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit (Tandems, 3-Gruppe, halbe Gruppe)?
  • Soll die Gruppeneinteilung frei gewählt oder von mir vorgegeben werden?
  • Wie abwechslungsreich sind die verwendeten Methoden in Hinblick auf das gesamte Seminar?
  • Spreche ich unterschiedliche Lerntypen an?
  • Gehe ich auf unterschiedliche Wissensniveaus ein?
  • Wo plane ich Aktivierungen? Unterstütze ich bewegtes Lernen?
  • Gibt es genügend Gelegenheit das Gelernte auszuprobieren?
  • Werden die Inhalte wiederholt? (z.B. Rückblick, Einstieg, …)
  • Unterstützen die geplanten Methoden das Erreichen der Lernziele?
  • Mindmap zur Seminar- Feinplanung erstellen 

Schritt 4: Konkrete Vorbereitung

  • Präsentationsmaterial vorbereiten (Flipcharts, Powerpoint)
  • Arbeitsaufträge für Gruppenarbeiten etc. vorbereiten
  • Arbeitsmaterialien erstellen (z.B. Fallbeispiele, Praxisbeispiele)
  • Raumstellungen überlegen und mit Organisationteam absprechen
  • Gruppeneinteilungen für jede Einheit überlegen
  • Kontakt zu TeilnehmerInnen (Mitzubringen wäre … ?)
  • Unterlagen ausdrucken
  • Ev. Pausenversorgung klären

Schritt 5: durchführung

Vor dem Eintreffen der Seminar- Teilnehmer

  • Diverse Checks wie:
  • Sind alle Arbeitsunterlagen korrekt bereitgestellt?
  • Sauberkeit der Seminarräume checken
  • Sind die Tische und Stühle entsprechend der Planung arrangiert?
  • Sind genügend Pin-Wände und Flip-Charts vorhanden?
  • Funktionieren die Marker?
  • Ist der Raum gelüftet?
  • Funktioniert die Technik?
  • TeilnehmerInnenliste noch mal durchgehen und Namen einprägen
  • Tagesablauf überfliegen
  • TeilnehmerInnen – Willkommen heißen

Während des Seminars

  • Wie fühlen sich die TeilnehmerInnen?
  • Nehmen alle aktiv teil? 
  • Was kann ich tun, um alle ins Boot zu holen?
  • Was ist der rote Faden?
  •  Wann will ich Diskussionen fördern und zulassen, wann ist es besser diese zu kanalisieren?
  • Stimmt der geplanter Ablauf mit den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen überein?

In den Pausen

  • Fenster und Türen öffnen/ Lüften
  • Wie geht es uns als TrainerInnen-Team?
  • Gibt es Bedarf für Einzelgespräche mit TeilnehmerInnen (z.B. inhaltlichen Fragen, Gruppendynamik?)
  • Vorbereiten der Materialien für nächste Einheit
  • Adaptieren des Raumes
  • Sichtbarmachen von Ergebnissen der Lerneinheiten (Flipcharts aufhängen)
  • Für eigenes Wohl sorgen, evtl. Auszeit nehmen

Ende des Seminartages

  • Reflexion: Was ist gut gelaufen?
  • Wie fühlen sich die Seminarteilnehmer?
  • Was nicht so gut gelaufen? Warum?
  • Braucht es Änderungen? Wie können diese konkret aussehen?
  • Konnten die Lernziele erreicht werden? Ist was zu kurz gekommen?
  • Wo können noch Lücken gefüllt werden?

Schritt 6: Nachbereitung

  • Interne Nachbesprechung oder ggf. Reflexion im Team
  • Aktualisieren und Anpassen der Seminarplanung für weitere Durchführung
  • Erstellen und versenden des Flipchart-Protokolls
  • Versprochene Zusatzmaterialien zur Verfügung stellen (z.B. Lernplattform)
  • Versenden der Evaluierungsbögen
  • Bei offenen Seminaren: Nachbesprechung mit BildungexpertInnen und/oder Auftraggeberinnen
  • Bei internen Seminaren: Kontaktaufnahme zu Teilnehmern per Email
  • Rücksprache halten über ggf. Fragen oder anliegen
  • Feedback einholen und Referenzen

Seminarplanung 6 Schritte

woman discussing problem during group therapy
Lesedauer 5 Minuten

Emotionen und Verhalten

Es gibt kaum etwas so Menschliches, so Ursprüngliches und zugleich so schwer Greifbares wie unsere Emotionen. Sie sind die leisen Dirigenten unseres Alltags, oft unsichtbar, aber stets spürbar. Wie ein Wind, der durch die Felder unserer Gedanken streift, formen sie unser Verhalten – manchmal sanft, manchmal stürmisch. Doch wie oft verstehen wir wirklich, was in uns vorgeht?

Das unsichtbare Zusammenspiel

Unsere Gefühle sind keine bloßen Reaktionen. Sie sind Ausdruck innerer Bewertungen, gespeist aus Erfahrungen, Erinnerungen und tief verwurzelten Überzeugungen. Verhalten wiederum ist der sichtbare Ausdruck dieser inneren Bewegungen – der Versuch, mit der Welt in Resonanz zu treten, sich zu schützen, zu zeigen, zu verbinden. Wer sich selbst oder andere verstehen möchte, muss lernen, hinter das Offensichtliche zu schauen. Warum zieht sich jemand zurück? Warum reagiert jemand wütend, wo Trauer angebracht scheint? Warum wiederholen sich bestimmte Verhaltensmuster wie vertraute Melodien in immer neuen Lebensphasen?

Die Bedeutung von Emotionen im Alltag

Emotionen spielen eine zentrale Rolle in unserem Alltag und beeinflussen maßgeblich unsere Entscheidungen und Handlungen. Die Verbindung zwischen Gefühlen und Verhalten ist tief verwurzelt; negative Emotionen können zu impulsiven Reaktionen führen, während positive Gefühle oft zu konstruktivem Handeln anregen. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge ermöglicht es, bewusster mit den eigenen Emotionen umzugehen und sie gezielt zur Förderung des persönlichen Wachstums zu nutzen.

Verhalten als Sprache der Seele

Verhalten ist nie „nur Verhalten“. Es ist eine Sprache – manchmal subtil, manchmal laut. In der therapeutischen Arbeit, in der Führung, in der Begleitung von Menschen lohnt es sich, diese Sprache zu lernen. Fragen wir uns nicht nur: Was hat jemand getan?, sondern: Was hat ihn bewegt? Was möchte durch dieses Verhalten sichtbar werden? Oft steckt hinter einem herausfordernden Verhalten ein unerfülltes Bedürfnis, eine alte Verletzung, eine Sehnsucht nach Kontakt. Wer dies erkennt, sieht nicht nur das Verhalten, sondern den Menschen dahinter.

Der Zusammenhang zwischen Emotionen und Verhalten

Emotionen beeinflussen unser Verhalten in vielerlei Hinsicht, oft unbewusst. Wenn Sie beispielsweise Freude empfinden, neigen Sie dazu, offener und geselliger zu sein, während Angst Sie möglicherweise zurückhaltender macht. Diese Wechselwirkungen sind nicht nur von psychologischer Bedeutung, sondern auch für Ihr tägliches Leben relevant. Ein tieferes Verständnis darüber, wie Ihre emotionalen Zustände Ihre Entscheidungen und Handlungen prägen, kann Ihnen helfen, bewusster zu reagieren. Indem Sie Emotionen wahrnehmen und reflektieren, entwickeln Sie die Fähigkeit, Ihre Verhaltensmuster gezielt zu steuern. Citrusthinking unterstützt Sie dabei, diese Zusammenhänge zu erkennen und anzuwenden. Durch gezielte Strategien zur Emotionsregulation können Sie lernen, in herausfordernden Situationen besonnen zu handeln und Ihr Verhalten positiv zu beeinflussen. Die Fähigkeit, emotionale Reaktionen mit spezifischen Verhaltensweisen zu verknüpfen, fördert nicht nur das persönliche Wachstum, sondern auch die Qualität Ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen. Nutzen Sie dieses Wissen, um bewusste Entscheidungen zu treffen und Ihr Leben aktiv zu gestalten.

Wie Citrusthinking Sie unterstützt, Ihre Emotionen zu verstehen

Citrusthinking bietet Ihnen wertvolle Einblicke in den Zusammenhang zwischen Ihren Emotionen und Ihrem Verhalten. Emotionen sind nicht nur flüchtige Gefühle; sie beeinflussen maßgeblich Ihre Entscheidungen und Handlungen im Alltag. Durch gezielte Analysen und praxisnahe Ansätze hilft Citrusthinking, die zugrunde liegenden emotionalen Muster zu erkennen. Dies ermöglicht Ihnen, unbewusste Verhaltensweisen zu reflektieren und besser zu steuern. Die Expertise in der Psychologie wird Ihnen an die Hand gegeben, um emotionale Reaktionen zu verstehen und bewusst zu steuern. Indem Sie sich mit Ihren Emotionen auseinandersetzen, schaffen Sie eine Grundlage für positive Veränderungen. Citrusthinking unterstützt Sie dabei, Strategien zur Emotionsregulation zu entwickeln, die Ihr Verhalten nachhaltig beeinflussen. So gewinnen Sie nicht nur mehr Klarheit über sich selbst, sondern fördern auch Ihre persönliche Entwicklung. Das Ziel ist es, ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Emotionen und Verhalten herzustellen, um Ihr Leben aktiv zu gestalten.

Praktische Anwendungen der Psychologie im Alltag

Die Anwendung psychologischer Erkenntnisse im Alltag bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Emotionen gezielt zu steuern und Ihr Verhalten positiv zu beeinflussen. Indem Sie sich bewusst mit Ihren Gefühlen auseinandersetzen, können Sie Reaktionen besser verstehen und Ihre Handlungen entsprechend anpassen. Dies erfordert eine sorgfältige Beobachtung der eigenen emotionalen Zustände und deren Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen sowie auf persönliche Entscheidungen. Die Methoden von Citrusthinking unterstützen Sie dabei, praktische Strategien zur Integration dieser Erkenntnisse in Ihren Alltag zu entwickeln. So lernen Sie beispielsweise, wie Sie Stresssituationen erkennen und bewältigen können, um gelassener zu reagieren. Durch gezielte Übungen und Reflexionstechniken gewinnen Sie nicht nur Einsichten in Ihre Emotionen, sondern stärken auch Ihr Selbstbewusstsein, was Ihnen hilft, in herausfordernden Situationen klarer und effektiver zu handeln. Letztlich ist der Einsatz psychologischer Prinzipien ein wertvolles Werkzeug, um das eigene Leben aktiv zu gestalten und das Wohlbefinden zu steigern.

Strategien zur Emotionsregulation und Verhaltenssteuerung

Die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren und Verhalten gezielt zu steuern, spielt eine wesentliche Rolle in unserem Alltag. Durch den Einsatz gezielter Techniken können Sie Ihre emotionale Reaktion auf bestimmte Situationen besser verstehen und beeinflussen. Zum Beispiel hilft das Identifizieren von Auslösern dabei, emotionale Reaktionen frühzeitig zu erkennen und alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Achtsamkeitsübungen sind ein effektives Mittel, um im Moment präsent zu sein und impulsive Entscheidungen zu vermeiden. Visualisierungstechniken können zusätzliche Unterstützung bieten, indem sie helfen, gewünschte emotionale Zustände vorab zu erleben. Darüber hinaus ist das Führen eines Emotionstagebuchs eine wertvolle Methode, um Muster in Ihrem emotionalen Erleben zu erkennen und gezielt an diesen zu arbeiten. Citrusthinking unterstützt Sie dabei, diese Strategien in Ihren Alltag zu integrieren und somit ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Ihren Emotionen und Ihrem Verhalten zu erreichen. Indem Sie Ihre emotionalen Reaktionen bewusst steuern, fördern Sie nicht nur Ihr persönliches Wohlbefinden, sondern auch Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen.

Persönliche Entwicklung mit Citrusthinking

Emotionen beeinflussen unser Verhalten tiefgreifend und formen unsere Interaktionen im privaten und beruflichen Alltag. Ein tieferes Verständnis für diesen Zusammenhang kann Ihnen helfen, bewusster auf Ihre Emotionen zu reagieren und somit Ihre Handlungen positiver zu gestalten. 

Citrusthinking bietet Ihnen die Werkzeuge, um Ihre emotionalen Reaktionen zu analysieren und zu interpretieren. Durch gezielte Reflexion und fundierte psychologische Ansätze unterstützen wir Sie dabei, emotionale Muster zu erkennen, die Ihr Verhalten steuern. Indem Sie lernen, wie Gefühle Ihr Handeln prägen, können Sie selbstbewusster Entscheidungen treffen und Konflikte konstruktiv lösen. Unsere Expertise in der Psychologie stellt sicher, dass Sie auf einem fundierten Wissen aufbauen, um Ihre persönliche Entwicklung voranzutreiben. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, um nicht nur sich selbst besser zu verstehen, sondern auch Ihre Beziehungen zu anderen zu verbessern. Mit Citrusthinking an Ihrer Seite gestalten Sie Ihren Alltag erfolgreicher und erfüllter.

Emotionen erkennen und Verhalten positiv beeinflussen

Der Einfluss von Emotionen auf unser Verhalten ist tiefgreifend und vielschichtig. Emotionen steuern nicht nur unsere Reaktionen auf verschiedene Situationen, sondern prägen auch unsere Entscheidungen und Interaktionen mit anderen. Ein Verständnis für die Verbindung zwischen Ihren Gefühlen und Ihrem Verhalten ermöglicht es Ihnen, gezielt Einfluss zu nehmen und Ihre Handlungen bewusst zu steuern. Beispielsweise können negative Emotionen wie Angst oder Frustration dazu führen, dass Sie sich zurückziehen oder impulsiv handeln. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Emotionen können Sie jedoch Strategien entwickeln, um konstruktiver zu reagieren. Citrusthinking bietet Ihnen wertvolle Werkzeuge, um Ihre Emotionen zu erkennen und deren Auswirkungen auf Ihr Verhalten zu analysieren. Indem Sie Ihre emotionalen Muster verstehen, schaffen Sie die Grundlage für positive Veränderungen in Ihrem Alltag. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um Ihr Verhalten gezielt zu steuern und Ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Emotionen zu verstehen heißt, das eigene Innenleben zu ehren. Verhalten zu verstehen heißt, Brücken zu bauen – zu uns selbst und zu anderen. Es ist eine stille, kraftvolle Kunst, die nicht laut ruft, aber tief wirkt. Und in einer Welt, die oft nach schnellen Antworten ruft, ist das vielleicht die kostbarste Fähigkeit von allen.

Emotionen & Verhalten UpDate

overworked employee lying in front of laptop
Lesedauer 14 Minuten

Depressionen verstehen und bewältigen

In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie, wie Depressionen entstehen, verstehen können und wie sie Depressionen bewältigen können. Der Artikel beleuchtet die aktuelle Situation für Psychologen und Therapeuten, die Definition, Symptome und Ursachen der Erkrankung, sowie die Rolle der Psychotherapie und die Bedeutung eines kompetenten Therapeuten. Zudem stelle ich praktische Strategien zur Prävention und Selbsthilfe vor.

Die Diagnose

Viele Stimmen erreichen uns in den letzten Monaten. Die Diagnose Depression erstüttert und lähmt viele Betroffene in den ersten Tagen nach der Diagnostik, obwohl sich die meisten Betroffenen schon vor dem Besuch bei dem Facharzt der Erkrankung Depression bewusst sind, auch da heute mehr als einst über Depressionen offen kommuniziert wird. Die sozialen Medien, ein Segen und Fluch gleichermaßen sind überfüllt von täglichen Interaktionen der betroffenen Jugendlichen und Erwachsen, welche unter einer akuten depressiven Episode oder unter Depressionen leiden. Gern schon einmal vorweg – Jeder Verlauf einer Depressionen kann so unterschiedlich sein, wie der Mensch an sich, welcher darunter leidet. Oft landet der Betroffene jedoch durch den Algorithmus diverser Plattformen, in einen Sorgen vollen riesigen Strudel, welcher die Symptomatik noch mehr als verschlechtern kann.

Wenn der Patient die Diagnose Depression, meist von dem Allgemeinmediziner erhält, fehlt ihm anschließend in den meisten Fällen ein konkreter Leitfaden: Wie unter anderem: 

  • Was kannst ich tun bis ich einen Termin bei einem zugelassenen Psychotherapeuten bekomme?
  • Welche Maßnahmen und Wege muss ich nun bestreiten? 
  • Was bedeutet Depression eigentlich konkret? 
  • Wie sind die kassenärztlichen Richtlinienverfahren. 
  • Welche Therapeutin oder welcher Therapeut kann mich aktuell in dem jeweiligen Einzugsgebiet unterstützen. 
  • usw ..

Nach der Diagnose stehen viele Patienten erst einmal allein da. Der Facharzt stellt in der Regel eine Empfehlung für einen ortsansässigen Psychotherapeuten, eine Tagesklinik oder auch Facharzt zur Verfügung. Von nun an; beginnt eine aufreibende Suche nach einem freien Therapieplatz. Nach unzähligen Kontaktaufnahmen zu den umliegenden Spezialisten, berichten viele über unglaubliche Erfahrungen. Bei den meisten Anfragen, warten Sie wohl noch heute auf eine Antwort.

Was ist Depression

Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung: Jede:r fünfte Deutsche leidet einmal im Leben an einer Depression. Dennoch wissen nur wenige darüber Bescheid und können Stimmungsschwankungen von einer echten Depression unterscheiden.

Die Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die viele Facetten hat und noch immer, trotz der umfassenden Aufklärungs- und Präventionsarbeit unterschätzt wird. Sie betrifft nicht nur die emotionale Verfassung eines Menschen, sondern kann sich auch auf physischer Ebene bemerkbar machen. 

Häufige Symptome sind:

  • anhaltende Traurigkeit
  • Antriebslosigkeit und 
  • ein Gefühl der inneren Leere. 
  • Betroffene berichten oft von Schlafstörungen
  • Appetitverlust oder -zunahme 
  • sowie von einer allgemeinen Müdigkeit, die selbst einfache alltägliche Aufgaben zur Herausforderung macht. 
  • Emotionale Anzeichen: wie Schuldgefühle
  • Hoffnungslosigkeit und ein vermindertes Selbstwertgefühl sind ebenfalls charakteristisch für diese Erkrankung.
Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass oftmals auch verschiedene Störungen eine Depression begleiten kann. Es ist wichtig zu erkennen, dass Depression nicht einfach eine vorübergehende Phase ist; sie kann das gesamte Leben beeinflussen und erfordert daher ernsthafte Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Der Begriff: Depression

Der Begriff Depression kommt vom lateinischen Verb „deprimere“ und bedeutet so viel wie herunter- oder niederdrücken. Die Depression zählt zu den Stimmungs- und affektiven Störungen und zeigt sich durch anhaltende Stimmungstiefs, fehlenden Antrieb, Interessenverlust sowie viele körperliche Symptome. Für eine betroffene Person ist es sehr schwierig bis unmöglich ihr alltägliches Leben zu gestalten, da ihre Gedanken und Gefühle, ihr Verhalten und auch körperliche Vorgänge stark verändert sind.

Wieso Menschen depressiv werden, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Besondere und extrem belastende Lebensumstände oder auch genetische Veranlagung können eine Depression auslösen.

 Studien zeigen, dass eine Vielzahl von Faktoren zusammenspielen wie zum Beispiel ein neurochemisches Ungleichgewicht, Genetik, Stress, soziale Faktoren wie zum Beispiel Einsamkeit sowie psychologische Faktoren, also die Eigenschaften und Persönlichkeitszüge eines Menschen.

Arten der Depression

Es gibt verschiedene Arten der Depression. Die häufigsten finden Sie hier kurz erklärt:

Major Depression: Major Depression, also schwere Depression, ist der offizielle Begriff für das, was wir gewöhnlich meinen, wenn wir von Depressionen sprechen. Eine betroffene Person leidet seit mindestens zwei Wochen: unter einem niedrigen Energieniveau, Traurigkeit, einem Gefühl der Leere und Apathie, geringer Selbstachtung und geringem Selbstwertgefühl, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.

Der Verlust von Interessen und der Fähigkeit, Freude an Aktivitäten zu finden, die früher Freude bereitet haben, ist das typischste Anzeichen einer schweren Depression. Ein Zehntel der Personen, die an einer schweren Depression leiden, sind zwischen 10 und 24 Jahre alt. Frauen sind zudem häufiger betroffen als Männer, was auf hormonellen Veranlagungen, soziale Faktoren und einen anderen Umgang mit Problemen zurückzuführen ist.

Bipolare Störung: Im Gegensatz zu einer Major Depression, für die anhaltende Gefühle der Leere, Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit typisch sind, erleben Menschen mit einer bipolaren Störung auch extremes Glück. Auf diese Glücksphase folgt früher oder später immer eine depressive Episode. Stimmungsschwankungen sind ein normaler Teil des Lebens, jedoch bei Menschen mit bipolaren Störungen sind die Höhen und Tiefen extrem.

Äußerst glückliche Episoden werden als manische Episoden und niedrige Phasen als depressive Episoden bezeichnet. Beide sind gefährlich. In der manischen Phase zeigt eine Person rücksichtsloses Verhalten, das ihr oder anderen schaden kann. Beispiele dafür sind ungeschützter Sex, unkontrolliertes Geldausgeben, impulsives Treffen wichtiger Entscheidungen, Ausübung von Extremsportarten und Drogenmissbrauch. Die bipolare Störung wird gewöhnlich in der späten Jugend, zwischen 18 und 21 Jahren, diagnostiziert.

Dysthymie: Dysthymie ist eine Stimmungsstörung, für die lange Zeiträume – mindestens ein Jahr – mit schlechter, depressiver, reizbarer Stimmung typisch sind. Sie fühlt sich weniger intensiv an als eine Depression. Darüber hinaus kann die Dysthymie, wenn sie nicht behandelt wird, schwere Folgen für Jugendliche haben, wie zum Beispiel Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Umgang oder mit ihren Emotionen entwickeln. Den Schulalltag zu meistern, kann für sie schwer werden. Eine Dysthymie kann später zu schweren Depressionen führen.

Prämenstruelle dysmorphe Störung: Bei der prämenstruellen Dysmorphie handelt es sich um ein sehr intensives prämenstruelles Syndrom (PMS). Wenn sich Frauen etwa 10 Tage vor dem Ende ihrer Periode niedergeschlagen, traurig und empfindlicher fühlen, ist dies ein ganz normaler Teil des weiblichen Monatszyklus. Aber prämenstruelle dysmorphe Störungen können so schwerwiegend sein, dass das tägliche Leben, Beziehungen, Schule und Arbeitsleistung von Frauen beeinträchtigt werden. Betroffene Frauen fühlen sich oft deprimiert, hoffnungslos, ängstlich, wütend und außer Kontrolle. Sie leiden unter Schlafproblemen und Konzentrationsschwierigkeiten.

Der Begriff Burnout kommt aus dem Englischen und bedeutet „ausgebrannt“. Burnout hat keine eigene Diagnose als Krankheit, wird aber als Faktor eingestuft, der das Wohlbefinden einer Person beeinflusst. Burnout ist definiert als eine Reihe von Symptomen, die aus chronischem Stress am Arbeitsplatz entstehen.
Es umfasst drei Aspekte:

  • anhaltende emotionale Erschöpfung
  • das Gefühl, dass die eigene Arbeit nicht effektiv, sondern sinnlos ist
  • verminderte berufliche Wirksamkeit

Bestimmte Symptome, die als typische Burnout-Symptome gelten, treten auch bei anderen psychischen Erkrankungen auf wie zum Beispiel bei depressiven Störungen, Angststörungen oder dem chronischem Erschöpfungssyndrom. Oft verbirgt sich hinter einem Burnout – eine Depression – und umgekehrt. Bei der Diagnose ist jedoch Vorsicht geboten, da Burnout und Depressionen unterschiedlich behandelt werden und eine falsche Behandlung schwerwiegende Folgen für die Patient:innen haben kann. Das betrifft zum Beispiel die Entscheidung, ob die betroffene Person Antidepressiva einnehmen soll. Eine falsche Diagnose kann eine Therapie weniger wirksam machen.

Wie können Sie die zwei Erkrankungen unterscheiden? Depression umfasst alle drei oben aufgeführten Aspekte des Burnouts. Aber dazu gehören auch ein geringes Selbstwertgefühl, Hoffnungslosigkeit und Suizidgedanken. Negative Gedanken und Gefühle erstrecken sich bei Depressionen auf alle Lebensbereiche, während sie bei Burnout strikt auf die Arbeit beschränkt sind. Das Burnout ist zwar keine Depression, kann sich jedoch aus dem Burnout heraus entwickeln.

Definition und Symptome

Um ein umfassendes Bild der Depression zu vermitteln, ist es hilfreich, sowohl die emotionalen als auch die physischen Symptome zu betrachten. Emotionale Symptome können von Traurigkeit über Reizbarkeit bis hin zu einem Gefühl der inneren Leere reichen. Viele Betroffene fühlen sich isoliert und haben Schwierigkeiten, Freude an Aktivitäten zu empfinden, die ihnen zuvor Spaß gemacht haben. Physische Symptome können sich in Form von Schlafstörungen äußern, sei es durch Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen. Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme können auftreten, ohne dass eine klare medizinische Ursache vorliegt. Die Schwere und Kombination dieser Symptome variiert von Person zu Person, was die Diagnose und das Verständnis der Erkrankung erschwert.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Depression sind vielfältig und können sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfassen. Biologische Aspekte spielen eine zentrale Rolle; so können chemische Ungleichgewichte im Gehirn zur Entstehung depressiver Symptome führen. Psychologische Faktoren wie frühere Traumata oder chronischer Stress sind ebenfalls bedeutend. Besonders bei Führungskräften, Unternehmern und ebenso alle Sektoren von Mitarbeitern können hohe berufliche Anforderungen und der Druck, ständig leistungsfähig zu sein, das Risiko erhöhen, an Depressionen zu erkranken. Soziale Isolation und mangelnde Unterstützungssysteme sind weitere Risikofaktoren, die oft übersehen werden.

Auch wenn niemand zu 100 % vor Depressionen geschützt ist, sind einige Personen einem größeren Risiko ausgesetzt, depressiv zu werden.

Hier finden Sie die häufigsten Risikofaktoren für Depressionen:

Wenn Sie einen Faktor bei Ihnen entdecken, bedeutet das nicht, dass Sie auf jeden Fall depressiv werden, sondern vielmehr, dass Sie gut auf sich und Ihre seelische Gesundheit acht geben sollten.

  • Menschen mit geringem Selbstwertgefühl
  • Menschen, die traumatische Ereignisse erlebt haben (z.B. körperlicher oder sexueller Missbrauch, Verlust eines geliebten Menschen, schwierige Beziehungen)
  • Menschen, die in ihrer Familie Betroffene von Depression, bipolarer Störung, Alkoholismus oder Suizidenten haben
  • Menschen, bei denen eine andere psychische Störung diagnostiziert wurde (z. B. Angstzustände oder Essstörungen)
  • Menschen, die Alkohol und Drogen missbrauchen
  • Menschen, die unter chronischen Krankheiten leiden (z.B. Krebs oder chronische Schmerzen)
  • einige Medikamente können auch das Risiko erhöhen, depressiv zu werden
Darüber hinaus sind einige Risikofaktoren für Depressionen eng mit Jugendlichen verbunden:

  • Opfer von Mobbing
  • negative Familienbeziehungen
  • heranwachsende Mädchen werden eher depressiv als Jungen

Unterschiede zu anderen psychischen Erkrankungen

Es ist wichtig, Depression von anderen psychischen Erkrankungen abzugrenzen, um die richtige Behandlung zu finden. Während Angststörungen häufig mit übermäßiger Sorge oder Panikattacken einhergehen, zeigen Menschen mit Depressionen oft eine anhaltende Traurigkeit und Antriebslosigkeit. 

Wie schon erwähnt wird Burnout häufig mit Depression verwechselt; jedoch ist Burnout in der Regel eine direkte Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz und kann spezifische Symptome wie emotionale Erschöpfung hervorrufen. Ein genaues Verständnis dieser Unterschiede ist entscheidend für die Entwicklung eines effektiven Behandlungsplans.

In Anbetracht dieser vielschichtigen Aspekte wird deutlich, dass eine fundierte Herangehensweise an die Depression unerlässlich ist. Psychotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Depressionen und kann betroffenen Personen helfen, ihre Symptome zu lindern.

Wie lange kann eine Depression anhalten

Eine Depression kann Wochen und Monate anhalten. Ohne psychotherapeutische und/oder medizinische Behandlung dauert eine depressive Phase im Durchschnitt zwischen vier bis sechs Monate. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine depressive Episode sogar länger als ein Jahr dauert. Wenn sich eine depressive Person professionelle Hilfe sucht, kann eine Depression sehr wahrscheinlich schneller behandelt werden.

  • Manche Menschen haben über viele Jahre hinweg immer wieder depressive Episoden bzw. Phasen.
  • Eine chronische Depression ist eine depressive Episode, die mehr als zwei Jahre andauert.
  • Etwa 20 % aller depressiven Phasen können als chronische Depression eingestuft werden – sprich eine lang andauernde Depression sein.
  • Etwa 70 % der Menschen, die eine depressive Episode erlebt haben, werden mindestens eine weitere Phase erleben.
  • Professionelle Hilfe kann die Häufigkeit und Intensität von depressiven Phasen verringern. Dies ist einer der Gründe, warum es wichtig ist, sich Hilfe zu suchen.

Psychotherapie ein Schlüssel zur Heilung

Psychotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Depressionen und kann betroffenen Personen helfen, ihre Symptome zu lindern. In diesem Abschnitt werden wir die verschiedenen Therapieformen beleuchten, die sich als wirksam erwiesen haben, um Menschen mit Depressionen zu unterstützen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Psychotherapie nicht nur eine Behandlungsmethode ist, sondern auch einen Raum bietet, in dem Betroffene ihre Gedanken und Gefühle erkunden können.

Gesprächstherapie

Die Gesprächstherapie ist eine der am häufigsten angewandten Formen der Psychotherapie. Sie basiert auf einem offenen Dialog zwischen Therapeut und Patient, wobei der Fokus auf dem Verständnis der emotionalen Probleme liegt. Diese Form der Therapie ermöglicht es den Betroffenen, ihre Erfahrungen zu teilen und neue Perspektiven zu gewinnen. Oftmals hilft es, die eigenen Gedankenmuster zu hinterfragen und zu erkennen, wie diese das emotionale Wohlbefinden beeinflussen. Durch die Unterstützung des Therapeuten können Klienten lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen und Strategien zu entwickeln, um besser mit stressigen Situationen umzugehen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Diese Methode zielt darauf ab, negative Denkmuster zu identifizieren und zu verändern. Viele Menschen mit Depressionen neigen dazu, pessimistische Ansichten über sich selbst und ihre Umwelt zu entwickeln. KVT hilft den Klienten, diese Denkmuster zu erkennen und durch realistischere und positivere Gedanken zu ersetzen. Die aktive Teilnahme an der Therapie ist entscheidend; Klienten werden ermutigt, zwischen den Sitzungen an spezifischen Aufgaben zu arbeiten, was die Wirksamkeit der Therapie erheblich steigern kann.

Interpersonelle Therapie

Die interpersonelle Therapie (IPT) konzentriert sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen des Patienten und deren Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden. Oftmals sind soziale Isolation oder Konflikte in Beziehungen Faktoren, die zur Entstehung oder Verstärkung von Depressionen beitragen. IPT zielt darauf ab, diese zwischenmenschlichen Probleme zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln. Indem Klienten lernen, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und gesunde Beziehungen aufzubauen, kann sich ihr emotionales Wohlbefinden erheblich verbessern.

Alternative Therapieansätze

Neben den traditionellen Therapieformen gibt es auch alternative Ansätze, die bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein können. Dazu gehören beispielsweise Kunsttherapie oder Musiktherapie. Diese Methoden bieten kreative Ausdrucksformen und können eine zusätzliche Möglichkeit darstellen, Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Auch Achtsamkeitstraining hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Es lehrt Menschen, im Moment präsent zu sein und negative Gedankenmuster loszulassen. Diese Techniken können in Kombination mit anderen Therapieformen eingesetzt werden, um eine ganzheitliche Unterstützung zu gewährleisten.

Bedeutung des Therapeuten

Die Wahl des richtigen Therapeuten ist entscheidend für den Erfolg einer psychotherapeutischen Behandlung. Ein kompetenter Therapeut sollte über fundierte Kenntnisse in verschiedenen Therapieansätzen verfügen und in der Lage sein, die Methode auszuwählen, die am besten auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist. Vertrauen ist ein weiterer wesentlicher Faktor; eine offene und unterstützende Beziehung zwischen Therapeut und Klient fördert das Gefühl von Sicherheit und ermöglicht eine tiefere Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Herausforderungen.

Es kann hilfreich sein, sich im Vorfeld über die Qualifikationen des Therapeuten zu informieren und gegebenenfalls Empfehlungen einzuholen. Psychologen wie Solveig Cornelia haben sich auf die Behandlung von Depressionen spezialisiert und bieten wertvolle Unterstützung für Betroffene.
Insgesamt zeigt sich, dass Psychotherapie ein effektives Mittel zur Bewältigung von Depressionen darstellt. Sie bietet nicht nur Werkzeuge zur Symptombewältigung, sondern auch einen Raum für persönliche Entwicklung und Wachstum. Durch die verschiedenen Therapieformen können Betroffene lernen, ihre Erkrankung besser zu verstehen und aktiv an ihrer Heilung mitzuwirken.

Um den Heilungsprozess weiter voranzutreiben, ist es wichtig zu erkennen, dass auch die Rolle des Therapeuten entscheidend ist. Ein kompetenter Therapeut ist entscheidend für den Heilungsprozess einer depressiven Erkrankung.

Qualifikationen und Fachwissen

Ein guter Therapeut sollte über eine solide akademische Ausbildung in Psychologie oder Sozialarbeit verfügen sowie eine spezifische Weiterbildung in Psychotherapie abgeschlossen haben. Zertifizierungen und Mitgliedschaften in professionellen Verbänden können ebenfalls Indikatoren für die Qualität eines Therapeuten sein. Es ist ratsam, nach Therapeuten zu suchen, die sich auf die Behandlung von Depressionen spezialisiert haben, da diese über spezifisches Wissen und Erfahrung verfügen, um diese komplexe Erkrankung zu behandeln. Psychologen, wie Solveig Cornelia haben sich auf die Unterstützung von Menschen mit Depressionen spezialisiert und bieten wertvolle Werkzeuge zur Bewältigung dieser Erkrankung.

Das Vertrauensverhältnis

Das Vertrauensverhältnis zwischen Klient und Therapeut ist ein fundamentaler Bestandteil des therapeutischen Prozesses. Ein sicherer Raum, in dem der Klient seine Gedanken und Gefühle ohne Angst vor Verurteilung ausdrücken kann, ist entscheidend für den Fortschritt. In einer solchen Umgebung fühlen sich Klienten ermutigt, auch schwierige Themen anzusprechen, die möglicherweise zur Entstehung ihrer Depression beigetragen haben. Der Therapeut sollte empathisch sein und aktiv zuhören, um die Bedürfnisse des Klienten zu erkennen und darauf einzugehen. Diese Form der Unterstützung kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl des Klienten zu stärken und ein Gefühl der Kontrolle über die eigene Situation zurückzugewinnen.

Therapieansätze und Individualisierung

Es gibt verschiedene Therapieansätze, die je nach den individuellen Bedürfnissen des Klienten angewendet werden können. Ein kompetenter Therapeut wird in der Lage sein, die geeignete Methode auszuwählen – sei es kognitive Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie oder interpersonelle Therapie. Jeder Ansatz hat seine eigenen Stärken und kann auf unterschiedliche Weise zur Linderung von Symptomen beitragen. In vielen Fällen kann eine Kombination aus verschiedenen Methoden am effektivsten sein. Der Therapeut sollte regelmäßig mit dem Klienten evaluieren, welche Ansätze am besten funktionieren und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.

Die Bedeutung von Feedback

Ein weiterer wichtiger Aspekt der therapeutischen Beziehung ist das Feedback. Klienten sollten ermutigt werden, ihre Erfahrungen während der Therapie offen zu kommunizieren. Dies ermöglicht es dem Therapeuten, besser auf die Bedürfnisse des Klienten einzugehen und gegebenenfalls Anpassungen im Therapieansatz vorzunehmen. Feedback fördert zudem ein Gefühl der Zusammenarbeit zwischen Klient und Therapeut, was den Heilungsprozess unterstützen kann.

Vertraulichkeit und ethische Standards

Die Gewährleistung von Vertraulichkeit ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil der therapeutischen Beziehung. Klienten müssen darauf vertrauen können, dass ihre persönlichen Informationen sicher sind und nicht ohne ihre Zustimmung weitergegeben werden. Therapeuten sind an ethische Standards gebunden, die den Schutz der Privatsphäre ihrer Klienten gewährleisten. Dieses Vertrauen ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Die Rolle des Therapeuten geht über die bloße Anwendung therapeutischer Techniken hinaus; sie umfasst auch das Schaffen eines unterstützenden Umfelds, in dem Klienten sich sicher fühlen können. Es wird deutlich, dass neben professioneller Hilfe auch Selbsthilfegruppen und Unterstützungssysteme für Menschen mit Depressionen von großer Bedeutung sind.

Selbsthilfe und Unterstützungssysteme

Neben professioneller Hilfe ist es wichtig, dass Betroffene auch auf Selbsthilfegruppen und Unterstützungssysteme zurückgreifen können. Diese Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Depressionen, da sie den Betroffenen nicht nur emotionale Unterstützung bieten, sondern auch einen Raum schaffen, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Strategien zur Bewältigung der Erkrankung entwickelt werden können. In diesem Abschnitt werden verschiedene Möglichkeiten zur Selbsthilfe vorgestellt, die insbesondere für Führungskräfte und Unternehmer von Bedeutung sind.

Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen

Neben professioneller Hilfe ist es wichtig, dass Betroffene auch auf Selbsthilfegruppen und Unterstützungssysteme zurückgreifen können. Diese Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Depressionen, da sie den Betroffenen nicht nur emotionale Unterstützung bieten, sondern auch einen Raum schaffen, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Strategien zur Bewältigung der Erkrankung entwickelt werden können. In diesem Abschnitt werden verschiedene Möglichkeiten zur Selbsthilfe vorgestellt, die insbesondere für Führungskräfte und Unternehmer von Bedeutung sind.

Soziale Netzwerke und Unterstützungssysteme

Neben Selbsthilfegruppen spielen auch soziale Netzwerke eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Depressionen. Die Unterstützung von Familie, Freunden und Kollegen kann entscheidend sein, um die Herausforderungen einer Depression zu bewältigen. Es ist wichtig, ein starkes Unterstützungssystem aufzubauen, auf das man in schwierigen Zeiten zurückgreifen kann.

Eine offene Kommunikation über psychische Gesundheit kann dazu beitragen, Stigmatisierung abzubauen und ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Wenn Betroffene ihre eigenen Erfahrungen oder Herausforderungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen teilen, ermutigen sie auch andere dazu, offen über ihre Gefühle zu sprechen. Dies kann dazu führen, dass ein gesundes Arbeitsumfeld entsteht, in dem sich Mitarbeitende sicher fühlen, ihre Sorgen zu äußern.

Praktische Hilfe zur Selbsthilfe

Es gibt zahlreiche Strategien zur Selbsthilfe, die Betroffenen helfen können, ihre Symptome zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Eine dieser Strategien ist die regelmäßige körperliche Aktivität. Studien zeigen, dass Bewegung einen positiven Einfluss auf die Stimmung hat und dabei helfen kann, depressive Symptome zu reduzieren. Für Führungskräfte kann es hilfreich sein, regelmäßige Pausen einzulegen und kurze Spaziergänge während des Arbeitstags einzuplanen.

Achtsamkeitstechniken wie Meditation oder Yoga sind ebenfalls wirksam zur Stressbewältigung und zur Förderung des emotionalen Gleichgewichts. Diese Praktiken helfen dabei, im Moment präsent zu sein und negative Gedankenmuster zu erkennen und loszulassen. Das Erlernen solcher Techniken kann eine wertvolle Ergänzung zur Psychotherapie darstellen.

Darüber hinaus spielt eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit. Bestimmte Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren oder Vitamine des B-Komplexes sind für die Gehirnfunktion essenziell. Eine bewusste Ernährung kann somit nicht nur das körperliche Wohlbefinden steigern, sondern auch positive Auswirkungen auf die Stimmung haben.

Einfluss von beruflichen Unterstützungsangeboten

Unternehmen sollten ebenfalls in Betracht ziehen, Programme zur Unterstützung der psychischen Gesundheit anzubieten. Dies könnte beispielsweise durch Workshops zur Stressbewältigung oder durch die Bereitstellung von Ressourcen für Mitarbeiter geschehen, die an Depressionen leiden. Ein offenes Ohr seitens des Managements kann dazu beitragen, eine Kultur des Verständnisses und der Unterstützung zu fördern.

Psychologen wie Solveig Cornelia betonen die Wichtigkeit eines integrierten Ansatzes zur Behandlung von Depressionen. Neben der Psychotherapie sollten auch Selbsthilfegruppen und soziale Netzwerke als wichtige Komponenten in der Unterstützung von Betroffenen betrachtet werden.

Die Kombination aus professioneller Hilfe und einem starken sozialen Netzwerk kann den Heilungsprozess erheblich fördern. Es wird deutlich, dass präventive Maßnahmen entscheidend sind, um das Risiko einer Depression zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Schutz vor Depressionen

Niemand ist wirklich vor einer Depression geschützt . Es kann jede:n treffen, aber es gibt Anzeichen, auf die wir achten und die in Krisensituationen helfen können. Je früher Sie reagieren, desto geringer ist die Chance, dass Sie depressiv werden. Je länger Sie mit Verhaltensweisen weitermachen, die Ihrem psychischem Wohlbefinden schaden, desto schwieriger ist es, einer Depression zu entkommen.

Um mental gesund zu bleiben, habe ich einige Tipps zusammengestellt:

  • Halten Sie eine gesunde Routine ein (Essen Sie gut, schlafen Sie ausreichend und bewegen Sie sich regelmäßig).
  • Finden Sie Wege, die Ihnen helfen, mit stressigen Momenten umzugehen.
  • Nehmen Sie sich Zeit, die Sie mit Ihren Lieben verbringen: Gute zwischenmenschliche Beziehungen sind eines der wirksamsten Mittel zur Vorbeugung von Depressionen.
  • Wenden Sie sich an Freund:innen und Familie, wenn Sie Sie sich schlecht fühlen.
  • Treffen Sie, wenn möglich, keine großen Lebensentscheidungen an Tagen, an denen es Ihnen schlecht geht.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Drogen – Sie können die Traurigkeit oder die Leere, die Sie empfinden, nicht dauerhaft vertreiben, sondern lassen Sie nach einem kurzem Hoch oft schlechter fühlen.
  • Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie den Verdacht haben, depressiv zu sein. Warten kann die Situation verschlimmern.
  • Beteiligen Sie sich an Aktivitäten oder Hobbys, die Sie interessieren – auch wenn es Ihnen an manchen Tagen schwerfällt.

Strategien zur Prävention in Unternehmen

Präventive Maßnahmen sind entscheidend, um das Risiko einer Depression zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Es ist von großer Bedeutung, dass Führungskräfte und Unternehmer proaktiv handeln, um sowohl ihre eigene psychische Gesundheit als auch die ihrer Mitarbeiter zu schützen. In diesem Abschnitt werden verschiedene Strategien vorgestellt, die Ihnen helfen können, präventiv tätig zu werden und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Stressmanagement

Ein zentrales Element in der Prävention von Depressionen ist das effektive Stressmanagement. Führungskräfte stehen oft unter erheblichem Druck, was zu chronischem Stress führen kann. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, Techniken zu erlernen, die helfen, Stress abzubauen. Dazu gehören regelmäßige Pausen während der Arbeit, um den Geist zu erfrischen, und das Setzen von realistischen Zielen. Zeitmanagement-Methoden wie die Eisenhower-Matrix können Ihnen helfen, Prioritäten besser zu setzen und Überforderung zu vermeiden. Zudem sollten Sie darauf achten, eine gesunde Work-Life-Balance zu wahren. Dies bedeutet, dass Sie auch außerhalb der Arbeitszeit Zeit für sich selbst und Ihre Interessen einplanen.

Gesunde Lebensgewohnheiten

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Prävention sind gesunde Lebensgewohnheiten. Eine ausgewogene Ernährung hat nicht nur positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die mentale Stabilität. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Fisch und Nüsse, können dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern. Zudem sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und den Konsum von Alkohol und Zucker minimieren. Regelmäßige körperliche Aktivität ist ebenfalls von großer Bedeutung; sie kann helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Studien zeigen, dass bereits moderate Bewegung wie Spaziergänge oder Yoga erhebliche positive Effekte auf die psychische Gesundheit haben kann.

Achtsamkeit und Meditation

Achtsamkeitstechniken und Meditation gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Prävention von psychischen Erkrankungen. Diese Praktiken fördern das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment und helfen dabei, negative Gedankenmuster zu erkennen und loszulassen. Achtsamkeitstraining kann leicht in den Alltag integriert werden; bereits einige Minuten täglich können ausreichen, um positive Veränderungen herbeizuführen. Viele Führungskräfte berichten von einer erhöhten Konzentration und einem besseren Umgang mit Stress durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen. Es gibt zahlreiche Apps und Online-Kurse, die Ihnen den Einstieg erleichtern können.

Soziale Unterstützung

Die Bedeutung eines starken sozialen Netzwerks sollte nicht unterschätzt werden. Ein unterstützendes Umfeld aus Familie, Freunden und Kollegen kann einen erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben. Es ist wichtig, Beziehungen aktiv zu pflegen und offen über Herausforderungen zu sprechen. Führungskräfte sollten zudem eine Unternehmenskultur fördern, die den Austausch über psychische Gesundheit unterstützt. Durch das Teilen eigener Erfahrungen können Sie andere ermutigen, ebenfalls offen über ihre Gefühle zu sprechen und Unterstützung zu suchen.

Fortbildung und Sensibilisierung

Schließlich ist es sinnvoll, sich fortlaufend über psychische Gesundheit zu informieren und sensibilisiert zu bleiben. Workshops oder Seminare zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz können dazu beitragen, das Bewusstsein für Depressionen zu schärfen und Stigmatisierung abzubauen. Indem Sie sich mit den Anzeichen von Depressionen vertraut machen und wissen, wie Sie im Ernstfall reagieren können, tragen Sie aktiv zur Prävention bei – sowohl für sich selbst als auch für Ihre Mitarbeiter. Diese präventiven Maßnahmen sind nicht nur hilfreich für die individuelle Gesundheit, sondern fördern auch ein positives Arbeitsklima. Indem Sie aktiv auf Ihre psychische Gesundheit achten und diese Strategien umsetzen, können Sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Risikos von Depressionen leisten und gleichzeitig das allgemeine Wohlbefinden in Ihrem Umfeld stärken.

Depressionen Verstehen