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Frederick Herzberg und Kollegen interessieren sich besonders dafür, wie positive und negative Einstellungen gegenüber der Arbeit zustande kommen (Herzberg et al., 1959). Um dies zu untersuchen, führten sie mit 203 Mitarbeitern (Ingenieuren und Buchhaltern) verschiedener stahl- und Maschinenbauunternehmen in und um Pittsburgh strukturierte Interviews durch. Mittels der Methode der kritischen Ereignisse (Critical incident technique – CIT) wurde die Befragten gebeten, Ereignisse aus ihrem Berufsleben zu schildern, bei denen sie sich besonders wohl und gut gefühlt haben und solche Episoden, bei denen sie sich besonders schlecht gefühlt haben. Anschließend wurden alle berichtenden Episoden nach den thematisierten Inhalten klassifiziert, die darin erwähnt wurden.

Folgende Inhaltskategorien waren enthalten:

Leistung. Anerkennung. Arbeit selbst. Verantwortung. Aufstieg. Gehalt. Entwicklungsmöglichkeiten. Interaktion mit Unterstellten. Status. Interaktion mit Vorgesetzten. Interaktion mit Kollegen. Führung. Firmenpolitik und Administration. Arbeitsbedingungen. Freizeit. Sicherheit des Arbeitsplatzes.

Herzberg bezeichnete die Kategorien, die vor allem in Zufriedenheit erzeugenden Situationen genannt wurden, als Motivatoren – eben als Leistung, Anerkennung, interessante Arbeitsinhalte, hohe Verantwortung usw. wegen des stärkeren Bezugs zu den Inhalten der Tätigkeit auch als Kontext- Faktoren bezeichnet. und stellte sie den Hygiene Faktoren gegenüber, die dominierend in Unzufriedenheit erzeugenden Situationen genannt wurden – also Unternehmenspolitik, interpersonale Beziehungen, Arbeitsbedingungen usw. auch als Kontext Faktoren bezeichnet.

Weitergehend nahm Herzberg an, dass Hygiene- Faktoren, wenn sie negativ ausgeprägt sind, zur Unzufriedenheit führen, im Falle einer positiven Ausprägung aber nicht zur Zufriedenheit, sondern nur zur neutralen Zustand der fehlenden Unzufriedenheit.

Umgekehrt sollen Motivatoren im positiven Falle zur Zufriedenheit führen, bei einer negativen Ausprägung aber nicht zur Unzufriedenheit. Zufriedenheit und Unzufriedenheit werden hier also nicht als zwei Pole einer Bipolaren Dimension verstanden. sondern als zwei unabhängige unipolare Dimensionen, die von Zufriedenheit zur Nichtzufriedenheit und von der Unzufriedenheit zur Nichtzufriedenheit reichen und die durch jeweils unterschiedliche Faktoren zustande kommen.

Pittsburg- Studie