Glaubenssätze, sind tief sitzende Überzeugungen, die meist sehr generalistisch formuliert sind. Unter Glaubenssätzen verstehen wir in der Psychologie tief verankerte, unbewusste Überzeugungen bzw. innere Prägungen, die im Kindesalter bzw. in der frühen Jugend oder später erworben wurden. Bei den inneren Glaubenssätzen handelt es sich, um bestimmte Annahmen, die der Mensch über sich – Selbst, Andere oder die Welt im Allgemeinen hat.
Arten von Glaubenssätzen
Ganz klassisch können wir Glaubenssätze gliedern unter:
- 1. Die Ursachen und Zusammenhänge
- 2. Die Bedeutung des Individuum
- 3. Die eigene Identität
Sie alle haben gemeinsam, dass diese Glaubenssätze unsere Gefühle und unser Denken über lange Zeit beeinflussen können.
Glaubenssätze sind verallgemeinerte Ansichten
Viele Glaubenssätze werden uns im Laufe des Lebens mit auf dem Weg gegeben, von der Familie oder einfach von der Umwelt, dem sozialen System oder auch aus dem späteren beruflichen Umfeld. Glaubenssätze sind verallgemeinerte Ansichten über das Leben, über uns selbst oder auch über andere. Glaubenssätze beeinflussen uns positiv und können uns puschen, können uns behindern, blockieren, ängstigen und ausbremsen. Spüren wir dieses ausbremsen, suchen wir Bestätigungen, passende Beispiele und immer wieder nach Beweisen, die unsere Glaubenssätze bestärken und dadurch noch tiefer in unser Unterbewusstsein eindringen. Mut und positives Denken werden uns oft durch die negativen Glaubenssätze genommen. Sie hindern uns daran, Neues zu entdecken und über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Negative Glaubenssätze aufbrechen
Zahlreiche negative Glaubenssätze begleiten uns Tag für Tag, meist ein Leben lang. Negative Glaubenssätze sind bestimmte Einstellungen und Ansichten und in gewisser Weise basieren negative Glaubenssätze auf Vorurteilen. Oftmals und gerne zu meist laufen auch diese Glaubenssätze, wie die positiven, welche in diesen Fall negative auf uns wirken unbewusst ab, so dass wir nach ihnen handeln, ohne es bewusst wahrzunehmen. Negative Glaubenssätze stellen gern Grenzen dar, die uns aufhalten, ängstigen können und negativ stimmen. Wir sind von etwas überzeugt, wie zum Beispiel das ein gewisses Ziel nicht zu erreichen wäre und haben tausend Argumente dagegen, die dies noch bestätigen, dabei haben wir es nicht einmal versucht.
Negative Glaubenssätze die jeder kennt:
Redewendungen oder bestimmte Zitate die jeder kennt, die Ihnen die Familie, prägende Personen oder Bekannte mit auf dem Weg gegeben haben und die Sie selbst gerne benutzen? Wie: “Ein Indianer kennt keinen Schmerz.” Der Schmerz wird nicht nach außen getragen, denn wer möchte als Erwachsener kein echter Indianer sein … Finde ich ganz übel …
“Das Leben ist nicht leicht.”
“Ich habe immer wieder Pech.”
“Alle Männer – Frauen sind gleich.”
“Vater sagte: Sei ein Mann und zeige Ellenbogen.”
“Heute ist nicht mein Tag.”
“Ich bin nicht schön.”
“Ich werde nicht gut genug dafür sein.”
“Ich kann das nicht.”
“Das ist nicht meine Liga.”
“Ich schaffe das nicht.”
Um Ihre ganz eigenen persönlichen Glaubenssätze zu entschlüsseln, sollten diese Glaubenssätze zunächst einmal entschlüsselt werden. Dazu können Sie sich selbst ein paar Fragen stellen. Am besten nehmen Sie sich einen Stift und ein Notizbuch, welches Sie immer bei sich tragen können, um sich die Sätze zu notieren. Fragen Sie sich zunächst und eben auch im Alltag, wenn Sie spüren, dass Sie an eine persönliche Grenze geraten, welche allgemeinen Ansichten sich in Ihrem Leben immer zu wiederholen. Befassen sie sich auch gern selbst mit dem Thema Resilienz. Die persönliche Resilienz wird Sie dabei unterstützen, bestimmte Glaubenssätze über Board zu werfen.
Um die eigene Resilienz zu steigern und mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu blicken, sollte man sich eben auch gut gegen Stress, Burnout, depressive Episoden und Depressionen wappnen. Dies betrifft nicht nur das Privatleben, sondern auch und vielleicht ebenfalls ihren beruflichen Alltag. Damit Sie dies schaffen, können Sie sich mit einigen Übungen vertraut machen, die Ihnen weiterhelfen können, um sich gegen die alltäglichen Miesmacher wehren zu können. Wie das geht? Nehmen Sie eine gelassene innere Haltung ein und lesen Sie ein paar Tipps über innere Glaubenssätze.
Glaubenssätze begegnen uns ein Leben lang
Fragen Sie sich gern einmal, in welchen Lebensbereich Sie immer wieder unzufrieden sind. Macht Ihnen beispielsweise der Bereich Freundschaften oder die Verwandtschaft immer wieder zu schaffen, dann fragen Sie sich, warum das so ist. Warum ist es so schwierig für Sie, vielleicht neue wertvolle Freundschaften zu knüpfen und diese auch zu pflegen. Welche Ansichten haben Sie über das Thema Freundschaften? Wie definieren Sie Freundschaften? Welcher Glaubenssatz steckt dahinter. Oftmals begegnen mir Antworten wie: Umso näher ich jemanden kennenlerne, umso mehr werde ich enttäuscht. Was für ein Glaubenssatz steckt hinter dieser Aussage? Vielleicht haben Sie Enttäuschungen erlitten oder sie wurden abgewiesen.
Decken Sie Glaubenssätze auf und durchbrechen Sie Ihre Ansichten
Im zweiten Schritt ist es wichtig diese Glaubenssätze zu durchbrechen. Schalten Sie den Tunnelblick aus, der nur die Beweise FÜR die Richtigkeit Ihrer Ansichten filtert. Es gibt mindestens genauso viele Beweise, die Ihre Glaubenssätze widerlegen. Prüfen Sie, ob die von Ihnen unbewusst gelebten Glaubenssätze überhaupt noch aktuell sind. Suchen Sie aktiv nach Beweisen, die gegen Ihren Glaubenssatz sprechen.
Wenn Sie zum Beispiel der Ansicht sind, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt, dann erinnern Sie sich an Situationen, welche das Gegenteil bewiesen haben. Eine unbekannte Person auf der Straße schenkt Ihnen auf der Straße ein Lächeln. Ihre Familie schenkt Ihnen Liebe, Geborgenheit und das bedeutende Gefühl von Harmonie und Wärme. Das Leben kann einem Kinder schenken. Als kleines Kind bekommt man an der Wursttheke eine Scheibe Wurst 😉
Ihre Glaubenssätze behindern Sie im Leben
Ihre Glaubenssätze behindern Sie im Leben und verringern Ihre Lebensqualität, setzen Sie diese mit Beweisen dagegen außer Kraft, immer wieder, bis sich der neue positive Glaubenssatz verinnerlicht und automatisiert hat.
Entscheiden Sie sich bewusst, welche Glaubenssätze sinnvoll sind und welche nicht. Stärken Sie das Positive in sich, indem Sie Ihren Fokus darauf lenken. Sie allein haben Ihr Leben und die Richtung, in die es geht, in der Hand.
THERAPEUTEN WISSEN – Analyse nach Glaubenssätzen mit Patienten.
- Wie geht es Dir mit diesem Glaubenssatz?
- Wenn Du diese GS nun visualisiert vor dir siehst – Welche Gefühl empfindest du nun?
- Kannst du absolut sicher wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagierst du auf diesen Gedanken?
- Wer wärest du ohne diesen Gedanken?
- Wie kannst du diese Aussagen umkehren?
- Kannst du ein Fünkchen Wahrheit in der Umkehrung finden?
Literatur Empfehlung:
Matthias Hellenlat: Das Resilienz – Praxishandbuch
-
0 Comments